Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft steht auch die Politik im Zeichen des Fußballs. Hier, anhand der Wahlkampferöffnung der ÖVP Niederösterreich, eine kurze Einführung in die PR-Sprache der heimischen Politik, an der wir uns bis zum Sommer erfreuen dürfen.

Foto: Gudrun Springer

Beim "Ankick" oder wahlweise "Anpfiff" (Wahlkampfauftakt) kamen 4000 "Fans" (Parteifunktionäre) um den "Spielmacher" Erwin Pröll (Landesfürsten) zu bejubeln. Angepeitscht von Andi Marek, dem Stadionsprecher Rapids und des Nationalteams, ging die "Welle" durch die "Arena" (Bierzelt?)

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Auch in der "Halbzeit" im "Match Alle gegen Pröll" (Personenwahlkampf) ging es um die (gefüllte) "Haut" (Ball).

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Pröll meinte: Die "Tore" (Wählerstimmen) in der "90. Minute" (Wahltag, 9. März) sind entscheidend um zu gewinnen, nicht die "Führung" (Umfragevosprung) in der "85. Minute" (Wahlkampfauftakt = Ankick?).

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Der Spitzenkandidat der ÖVP behauptete außerdem, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer "pfeife" auf die Menschen. Dafür werde Gusenbauer selbst "ausgepfiffen". Demzufolge ist der Kanzler wohl der "Schiedsrichter". In der Politik nennt man diese Untergriffe für gewöhnlich übrigens anpatzen, im Fußball Materazzi.

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Und weil die ÖVP ja gewinnen möchte, tragend die Fans nicht das Rot des Nationalteams (denn die "Roten" sind je nach Sichtweise der Lieblings- oder Angstgenger) sondern zu Schweden. (Text: tsc, Fotos: Gudrun Springer, derStandard.at, 19.2.2008)

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