Wien- Im Anschluss an die Immobilien könnten auch bald die Industrietöchter der Bank Austria nach und nach auf den Markt kommen. Alessandro Profumo, Chef der BA-CA-Mutter UniCredit, soll die Investmentbank Merrill Lynch bereits damit beauftragt haben, für die in der B & C Holding geparkten Industrietöchter der BA-CA - darunter die börsenotierten Lenzing, Semperit und Porr - erste Angebote einzuholen, berichtet das "profil" in seiner neuesten Ausgabe. Von Seiten der Bank Austria war heute, Montag, dazu vorerst kein Statement erhältlich.

Im Hinblick auf die BA-CA-Immobilienstiftung und deren Genussrechte werden verschiedene Optionen geprüft, womit die Beratergesellschaft Deloitte beauftragt worden ist, bestätigte der BA-CA-Sprecher dagegen am Montag frühere Angaben zum geplanten Verkauf der BA-CA-Immobilien erneut. "Für die B & C Holding gibt es derzeit keine solche Pläne", so der Sprecher ohne einen Zeitraum zu nennen.

Stille Reserven

In der Ende 2000 gegründeten B & C Privatstiftung, die über der B & C Holding gestülpt ist, schlummern laut dem Magazin-Bericht erhebliche stille Reserven. Die Bank Austria habe die Genussrechte zuletzt mit einem Buchwert von 1,095 Mrd. Euro geführt, aber allein der Lenzing-Anteil sei zu Börsekursen derzeit 1,1 Mrd. Euro wert.

Mit der Demission des langjährigen Geschäftsführers der B & C Holding, Karl Schmutzer, sei ein potenzielles Hindernis vorsorglich aus dem Weg geschafft worden, heißt es. Schmutzer dürfte nicht ganz freiwillig seinen Platz geräumt haben, er soll sich über Monate hinweg mit Händen und Füßen gegen jede einschlägige Begehrlichkeit gewehrt haben und sich so den Zorn von UniCredit-Chef Alessandro Profumo zugezogen haben.

Der frühere BA-CA-Chef Gerhard Randa will sich dazu nicht äußern, verweist in einer E-Mail an "profil" aber an seine ehemaligen Vorstandskollegen Franz Zwickl und Friedrich Kadrnoska, die diese Stiftungskonstruktion erfunden und umgesetzt hätten.

Zwickl und Kadrnoska, die als einzige von Randas früherer Managerclique überlebt hätten und jetzt im UniCredit-Kontrollorgan sitzen, dürfte bei der Zerschlagung der Stiftungen eine Schlüsselrolle zukommen. Sie könnten laut "profil" auch privat von der Auflösung der Immobilien-Stiftung profitieren, da sie an einem der Interessenten, der conwert-Gruppe, über das kleine Wiener Investmenthaus A & I Beteiligung und Management GmbH, beteiligt seien. Zwickl weist dies zurück: "Es handelt sich um ein normales offenes Verfahren, auf das ich keinerlei Einfluss nehme". Er halte nur ein paar tausend conwert-Aktien. (APA)