Wien - Die Industriellenvereinigung (IV) hat am Montag ihre Forderung nach einer Deckelung der Ökostromabgabe bei 0,5 Prozent des Nettoproduktionswerts erneuert. Genauer: Die bestehende Deckelung für die Energieabgabe in dieser Höhe soll künftig die Ökostromkosten auch mit einbeziehen, sagte Peter Koren, stellvertretender IV-Generalsekretär am Montag. Die IV trete für "gewisse" Förderungen, um erneuerbare Energien zur Marktreife zu entwicklen. "Was wir auf keinen Fall wollen, sind Leibrentenförderungen für bestehende oder künftige Energietechnologien". Dies bringe in der Sache nichts und sei den Stromkonsumenten nicht zumutbar.

Wie berichtet, hat sich die Novellierung des Ökostromgesetzes mittlerweile auf Mitte des Jahres verschoben. Ein Brennpunkt der Diskussion zwischen Industrie einerseits und Umweltschützern und Anlagebetreibern andererseits ist der Level der Neuförderungen bzw. die daraus erwachsenden Belastungen für Haushalte und Industrie. Bei der letzten Novelle im Jahr 2006 war die Zahl der Neuförderungen bei 17 Mio. Euro pro Jahr begrenzt worden. Auch die Frage, welche Technologien subventionswürdig sind, bewegt die Gemüter.

In der am Montag gemeinsam von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung abgehaltenen Pressekonferenz wurde die Zahl der von zu hohen Energiekosten potenziell bedrohten Jobs mit 135.000 in den Branchen Stahl, Zement und Papier angegeben. Nach Darstellung der IV würde eine Versteigerung der Zertifikate nach 2013 die Industrie rund 1 Mrd. Euro pro Jahr kosten und damit das Überleben dieser Wirtschaftszweige bedrohen. (APA)