Am Wochenende war bekanntgeworden, dass im Erpressungsfall bei der LLB drei weitere Männer in Untersuchungshaft genommen wurden. Die Beschuldigten stünden im Verdacht, zusammen mit einem bereits zuvor inhaftierten 47-Jährigen die Bank um rund 9 Mio. Euro erpresst zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Rostock mit. Die vier seien im Besitz von mehr als 2.000 Kontounterlagen gewesen, die zuvor der LLB abhandengekommen seien.
Kein Zusammenhang
Es bestehe kein Zusammenhang zu den bei der Staatsanwaltschaft Bochum geführten Ermittlungen im Zusammenhang mit Geldanlagen bei der LGT-Bank in Liechtenstein, hieß es. Daten zu Anlagen über die LGT sollen auf Steuerhinterziehung durch mehrere hundert Deutsche hinweisen. Die Ermittlungen waren durch die Razzia beim inzwischen zurückgetretenen Post-Chef Klaus Zumwinkel bekanntgeworden.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter berichtete, sollen die vier zunächst von einzelnen Bankkunden hohe Geldbeträge gefordert haben. Sie hätten gedroht, den Inhalt der Unterlagen an die Finanzbehörden weiterzuleiten. Die Kunden hätten jedoch nicht gezahlt, sondern sich an ihre Bank gewandt. Das Geldinstitut habe dann Kontakt zu den Erpressern aufgenommen. Nach Zahlung von 7,5 Mio. Schweizer Franken (rund 4,7 Mio. Euro) im August 2005 und vier Millionen Euro im August 2007 hätten diese 1.600 Kontobelege zurückgegeben. Die Aushändigung der restlichen Kontobelege gegen Zahlung von weiteren vier Millionen Euro sei für August 2009 vorgesehen gewesen.
Opfer von Erpressung