Ankara - Kurdische Jugendliche haben sich am Sonntag den
dritten Tag in Folge im Südosten der Türkei Straßenschlachten mit der
Polizei geliefert. Die Jugendlichen schleuderten laut einem Bericht
der Nachrichtenagentur Dogan Brandbomben und Steine auf die
Polizisten, die mit Panzerwagen gegen die Demonstranten vorgingen, um
die Menge aufzulösen. Die Ausschreitungen hatten am Freitag begonnen,
als Demonstranten gegen die Festnahme von PKK-Führer Abdullah Öcalan
vor neun Jahren protestierten.
Jugendlicher getötet
Nach dem Tod eines kurdischen Jugendlichen, der in der Stadt Cizre
an der Grenze zum Irak während der Demonstration am Freitag an einer
Kopfverletzung starb, nahmen die Auseinandersetzungen an Schärfe zu.
Am Sonntag errichteten rund 200 Kurden in der Nähe von Cizre auf
einer Fernstraße mit Mülltonnen, Strommasten und Straßenschildern
Barrikaden.
In der nahe gelegenen Stadt Batman löste die Polizei nach Angaben
der örtlichen Regierung eine Demonstration von 50 Kurden auf. Der
Bürgermeister und ein Abgeordneter erklärten laut Dogan, sie seien
von Polizisten geschlagen worden, während sie die Demonstranten
beruhigen wollten.
Über den Tod des Jugendlichen am Freitag lagen unterschiedliche
Angaben vor. Dogan berichtete, er sei bei Zusammenstößen mit der
Polizei von Steinen am Kopf getroffen worden. Demonstranten gaben an,
er sei von einem Panzerwagen der Polizei getroffen worden. (APA/AP)