Juliette Lewis besucht "My Name is Earl" und muss einen folgenschweren Haken einstecken.

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Manche Gastauftritte sind weniger rühmlich: Brad Pitt verführt mit jugendlichem Charme und Fönfrisur in "Dallas".

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Für Freunde von Serien sind sie Salz in der Suppe: Kurzauftritte von Hollywoodstars. TV-Produktionen sind in den USA beliebt wie nie zuvor, um sich in der dichten Konkurrenz zu behaupten, braucht es große Namen. Warum auch die Stars gerne kommen: Serien sind gut für die Publicity. Vier Auftritte in einer Serie bringen rund zehn Millionen Zuschauer pro Folge und sind nicht halb so anstrengend wie das Drehen eines Kinofilms. Abgesehen davon bestimmt mitunter pure Spielfreude das Geschehen.

DER STANDARD kürt die legendärsten Gastrollen und bietet eine erste, freilich unvollständige Auswahl:

Zweimal zwei Zähne verlor Juliette Lewis als rabiate Kopfgeldjägerin in "My Name is Earl". Ihren Zorn bewahrte sie sich. Besser kann man Prügel nicht wegstecken.

Unvergesslich die sich selbst parodierenden Hollywoodlegenden Ben Kingsley und Lauren Bacall bei den "Sopranos". Die Mafiosi blieben respektlos, stahlen letzterer gar einen Geschenkkorb.

Malcolm: Sexualerlebnisse mit Arquette

Einen denkwürdigen Auftritte lieferte eine hoch esoterische Rosanna Arquette in "Malcolm" mittendrin. Sie verhalf dem halbwüchsigen Wunderknaben zu ekstatischen Sexualerlebnissen, um ihn schließlich gut gelaunt abzuservieren. Göttlich war bei Malcolm auch Susan Sarandon als geschwätziger Fall für den Psychiater.

Eher nervig waren Auftritte von Mikhail Barishnikow in "Sex and the City". Der schleimige Charmeur konnte auch Carrie Bradshaw nicht überzeugen. Lohnender war Cynthia Nixon in "Dr. House": Sie tauschte New Yorker Sex gegen das Krankenbett.

Raffiniert war Michael J. Fox unter den übergeschnappten Ärzten aus "Scrubs": Der Parkinsonkranke spielte einen Arzt mit nervösem Leiden.

Berühmt sind die "Simpsons" für gelungene Gastauftritte. Rupert Murdoch, Bill Gates, Al Gore, Bette Middler, Kathleen Turner, Britney Spears, Michael Jackson hat Erfinder Matt Groening schon im Fotoalbum der gelben Familie verewigt.

Nicht so gern erinnert sich wahrscheinlich George Clooney an seinen Auftritt bei den "Golden Girls als pausbäckiger Reservepolizist mit Fönfrisur. Erste Serienerfahrung erwarb er sich aber schon ehrgeiziger und ziemlich unerotischer Chef von Roseanne. Die ungekrönte Sitcom-Königin holte sich später Schauspielgrößen wie Joan Collins und Jennifer Saunders.

Brad Pitt in Dallas

Kaum jemand weiß von Brad Pitt und "Dallas". Einen Hallodri spielte er schon damals: Er verführte blutjung vier Folgen lang die Stieftochter von Gutmensch Bobby. Kurioser war nur Boy George unter den Actionrabauken im "A-Team". Der smarte Popstar sollte in einem Westernsalon ein Konzert geben. Undenkbar ohne Autoverfolgungsjagd.

Auf eine stolze Gästeliste konnte auch das hysterische Kindermädchen Fran Drescher in "Die Nanny" verweisen, darunter Elton John, Celine Dion und Liz Taylor.

Gern empfingen die WGler aus "Friends" Besucher: Sean Penn, Gary Oldman, Jeff Goldblum, Danny De Vito und Bruce Willies und wieder George Clooney gaben sich ein Stelldichein. An Bruce Willis erinnert man sich auch gern, wie er einen äußerst begrenzt kompetenten Psychotherapeuten in "Ally McBeal" gab. Von Beruf Gast könnte sich Whoopi Goldberg nennen: Von "Law & Order", "Nanny", "Star Trek" bis zu "Alle hassen Chris" – hier zu bewundern übrigens am 23. Februar um 13.50 Uhr. Und welche Gastauftritte finden Sie am gelungensten? (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 16./17.2.2008)