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Foto: AP/Deutsche Telekom
Brüssel - Nach Großbritannien soll auch der österreichische Telekom-Markt teilweise aus der spezifischen Branchenaufsicht entlassen werden. Mit einer Entscheidung sei "Mitte nächster Woche" zu rechnen, sagte der österreichische Telekom-Regulator Georg Serentschy am Freitag zur APA. Konkret geht es auch in Österreich um die Freigabe des Großkundenmarkts im Internet-Breitbandbereich insbesondere in urbanen Gebieten. Diese werden dann nur noch den allgemeinen EU-Wettbewerbsregeln unterliegen, nicht mehr aber sektorspezifischen Regeln.

Nach Wettbewerbsintensität

Nach Angaben von Serentschy könnte die Deregulierung "differenziert nach Wettbewerbsintensität" erfolgen. Gerade in Großstädten wie Wien, Graz oder Linz und deren umliegenden Regionen sei der Wettbewerb der Breitbandanbieter mittlerweile so weit ausgebaut, dass die spezifischen Vorschriften - generell für die jeweiligen Ex-Monopolisten - nicht mehr notwendig seien. In anderen Landesteilen, in denen die Telekom Austria vor den Markt dominiert, werde die Regulierung aufrecht bleiben. Das Ergebnis werde "ein Patchworkgebilde" sein, betonte Serentschy.

Vier Teilmärkte

In Großbritannien hat die Telekommunikationsaufsicht OFCOM den nationalen Breitbandmarkt in vier Teilmärkte gespalten. Im Bereich Ortsfernsprechnetze mit vier oder mehr Anbietern für Großkunden, wo eine Vermittlungsstelle mehr als 10.000 Grundstücke bedient, herrscht inzwischen so viel Wettbewerb, dass die Interessen der Verbraucher nicht länger von der Telekomaufsicht geschützt werden müssten. Damit sind fast zwei Drittel aller Grundstücke erfasst. An den anderen Märkten haben die British Telecom oder Kingston Communications nach Erkenntnis der OFCOM noch eine marktbeherrschende Stellung.

Nach der Entscheidung der EU-Kommission wird es in Österreich noch eine Konsultationsphase von vier Wochen geben. (APA)