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Auch in den USA geht der Trend angesichts steigender Treibstoffkosten eindeutig zu Diesel.

Foto: AP/Probst
Wien - Klimaschutz und Ethanol setzen Benzin als bevorzugtem Treibstoff zu. Auch in den USA, mit 45 Prozent bestimmender Abnehmer am Weltbenzinmarkt (Europa verbraucht nur 12,3 Prozent) gehe der Trend angesichts steigender Treibstoffkosten eindeutig zu Diesel, womit die in den vergangenen Jahren ausgebauten Raffineriekapazitäten mittelfristig überflüssig würden, warnt Johannes Benigni, Chef des Erdöldienstleisters JBC Energy (vormals: PVM) in Wien, am Donnerstag.

Setze sich der Trend fort, werde der Benzinüberschuss im Jahr 2015 täglich 1,4 Mio. Barrel pro Tag betragen. Das entspreche rund 60 Prozent der europäischen Benzinnachfrage.

Satter Überschuss in Zukunft

"2007 konnte die alternative Produktion die globale Benzinnachfrage noch ausgleichen. In Zukunft wird es aber einen satten Überschuss geben. Man kann jetzt streiten, ob zu viel Benzin oder Bioethanol produziert wird", räumte Benigni ein. Aber die Schließung von Raffinerien habe auch negative Folgen. "Zahlen muss am Ende des Tages der Konsument." Deshalb sei es an der Zeit für Steuerspreizungen, um die Nachfrage Richtung Benzin zu steuern statt Diesel zu bevorzugen. Billiger dürfte Treibstoff trotz Überkapazitäten übrigens nicht werden, eher werden Raffineriekapazitäten gedrosselt. Den Raffinerien rät Benigni, den Benzinanteil (abhängig von Rohölsorte und Anlage) zu reduzieren. Sonst würde die Schließung von rund 25 Raffinerien mit einer Größe von rund 200.000 Fass/Tag drohen. (ung, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 15.2.2008)