Manchester - Die "Königlichen" aus Madrid bleiben die Umsatz-Champions im Welt-Fußball. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten "Football Money League" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hervor. Demnach liegt Real Madrid zum dritten Mal nacheinander in der seit 1998 durchgeführten Erhebung an der Spitze. Der spanische Rekordmeister nahm in der Saison 2006/07 insgesamt 351 Millionen Euro ein und übertraf mit einem Wachstum um 20 Prozent als erster Club die 300-Millionen-Euro-Grenze.

Insgesamt erwirtschafteten die 20 umsatzstärksten Clubs in der Vorsaison laut der Erhebung einen Gesamtumsatz von fast 3,7 Milliarden Euro und steigerten damit ihre Erlöse um durchschnittlich elf Prozent. Dies ist die höchste Wachstumsrate seit vier Jahren.

Premier League schwimmt im Geld

Ihre wirtschaftliche Stärke unterstrich die englische Premier League, die gleich mit sechs Clubs unter den ersten 20 vertreten ist: Manchester United (2.), Chelsea (4.), Arsenal (5.), Liverpool (8.), Tottenham Hotspur (11.) und Newcastle United (14.). Aus Italien (AC Milan/6., Inter Mailand/9., AS Rom/10., Juventus Turin/12.) und Deutschland (Bayern München/7., Hamburger SV/15., Schalke 04/16., Werder Bremen (20.) kommen je vier Clubs, drei aus Spanien (Real Madrid/1., FC Barcelona/3., FC Valencia/18.). Komplettiert wird das Feld durch zwei französische Vertreter (Olympique Lyon/13., Olympique Marseille/19.) und Celtic Glasgow (17.) als einziges Team, das nicht aus den Top-Fünf-Nationen kommt.

Für die kommenden Jahre rechnet Deloitte damit, dass die englischen Clubs zu den spanischen Top-Clubs Real und Barca aufschließen. Schon im diesjährigen Ranking verdrängte Manchester United mit einem Umsatzsprung von 30 Prozent auf 315,2 Millionen Euro Barcelona (290,1 Millionen) vom zweiten auf den dritten Rang. "Die neuen Dreijahres-TV-Verträge der Premier League, die mit Beginn der Saison 2007/08 in Kraft getreten sind, werden die Erlösstruktur der englischen Top-Clubs weiter verbessern und den Vorsprung von Real Madrid in den kommenden Jahren schmelzen lassen", meinte Stefan Ludwig, Verantwortlicher der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

Auch deutsche Liga stark vertreten

Der wirtschaftliche Aufschwung in der deutschen Bundesliga wird mit erstmals vier Vereinen unter den Top 20 sichtbar. Neu im illustren Kreis ist Werder Bremen mit einem Umsatz von 97,3 Millionen Euro auf Platz 20. Der deutsche Rekordmeister Bayern München verbesserte sich mit seinem Rekordergebnis von 223,3 Millionen Euro um einen Rang auf Position sieben, der Hamburger SV steigerte seine Einnahmen um 18 Prozent auf 120,4 Millionen Euro und ist nun 15. vor Schalke 04 (114,3 Millionen).

"Der Medienvertrag ab der Saison 2006/07, stetig wachsende Sponsoringeinnahmen, der anhaltende Zuschauerboom sowie eine moderne Stadioninfrastruktur sind ausschlaggebend für die Rekordumsätze der Bundesligisten", meinte Ludwig. Der insgesamt positive Trend der Bundesliga wird dadurch unterstrichen, dass in Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und Bayer 04 Leverkusen mit Umsatzzahlen zwischen 80 Millionen und 90 Millionen Euro weitere deutsche Vereine nur knapp den Sprung unter die Top 20 verpassten.

Grundlage für die Erhebung sind die veröffentlichten Umsatzzahlen der Clubs für das Geschäftsjahr 2006/07. Dabei handelt es sich um Angaben ohne Steuern und ohne Einnahmen aus Spielertransfers. Aussagen, ob ein Verein rentabel wirtschaftet, liefert das Ranking nicht, da lediglich die Einnahmen-, aber nicht die Kostenseite beurteilt wird.(APA/dpa)

Die am Donnerstag veröffentlichte "Football Money League" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte - Das Umsatzranking der europäischen Fußball-Top-Clubs (in Mio. Euro):

 1. (1)  Real Madrid         351,0
 2. (4)  Manchester United   315,2
 3. (2)  Barcelona           290,1
 4. (6)  Chelsea             283,0
 5. (9)  Arsenal             263,9
 6. (5)  AC Milan            227,2
 7. (8)  Bayern München      223,3
 8. (10) Liverpool           198,9
 9. (7)  Inter Mailand       195,0
10. (12) AS Roma             157,6
11. (15) Tottenham Hotspur   153,1
12. (3)  Juventus            145,2
13. (11) Olympique Lyon      140,6
14. (13) Newcastle United    129,4
15. (16) Hamburger SV        120,4
16. (14) Schalke 04          114,3
17. (-)  Celtic Glasgow      111,8
18. (-)  Valencia             107,6
19. (-)  Olympique Marseille   99,0
20. (-)  Werder Bremen         97,3