"street fe-male", eine bearbeitete Fotokopie.

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Walter Kikelj bezeichnet sich selbst als Patchwork-Existenz. Seine Biografie weist eine typisch europäische Vielschichtigkeit auf, die Spuren in seinen verschiedenen Werkgruppen, den Collagen, Gemälde und den "Archetypen", hinterlassen hat.

Walter Kikelj fügt seine Collagen nicht traditionell mit Klebstoff, sondern mit dem Kopiergerät zusammen. Auf Mehrfachdrucke legt er Zeichnungen und umgekehrt. Die Arbeiten sind Ergebnis eines vielschichtigen Prozesses, eines Experiments mit Strukturen, Flächen und Inhalten. Auch für seine größerformatigen Bilder malt er einen organischen Farbfond, der mit einer Zeichnung oder einem computergenerierten Element belegt wird. Wichtig ist der technische Touch, die Kühle des Bildes.

Für seine "Archetypen" skelettiert er Fotos von weltbewegenden Ereignissen auf einen Rest von Kenntlichkeit. So kann etwa das Bild von der Evakuierung der letzten Amerikaner aus Saigon einen Raum für neue Assoziationen bieten, ohne die ursprüngliche Konnotation zu verleugnen. (mh / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.2.2008)