Laibach - Ein Konsortium von vier Aktionären des größten slowenischen Getränkekonzerns Pivovarna Lasko hat heute, Dienstag, ein Übernahmeangebot für die restlichen 58,16 Prozent der Lasko-Anteile veröffentlicht, die noch nicht in seinem Besitz sind. Das Konsortium bietet 88 Euro pro Aktie. Der Kaufpreis für die restlichen Anteile würde daher 447,7 Mio. Euro betragen. Das Offert ist bis zum 11. März gültig.

Der angebotene Kaufpreis liegt knapp über dem Kurs der Lasko-Aktie an der Laibacher Börse. Am Montag schloss die Aktie bei 83,26 Euro. Nach der Veröffentlichung des Übernahmeangebots legte sie am Dienstag Vormittag um 4 Prozent auf 86,5 Prozent zu.

Management-Buy-Out

In dem Übernahme-Konsortium, das zusammen bereits 41,84 Prozent der Anteile von Lasko kontrolliert, sind die slowenischen Finanzunternehmen Infond Holding und Fidina, die Baugesellschaft CPM und der Industriebetrieb Koto. Die Unternehmen hatten ihre Übernahmeabsicht für den Getränkekonzern Anfang Februar angekündigt.

Den vier Unternehmen wird eine Verbindung zum Lasko-Vorstand nachgesagt. Zusammen mit noch weiteren freundschaftlich verbundenen Unternehmen sollen sie Medienberichten zufolge bereits mehr als 50 Prozent der Lasko-Anteile unter ihrer Kontrolle haben. Die Beobachter gehen deshalb von einem Management-Buy-out bei Pivovarna Lasko aus. Der Lasko-Vorstand hat die Spekulationen über eine Absprache mit dem Konsortium zurückgewiesen.

Gesetzliche Übernahme von Mercator

Die Übernahme von Lasko dürfte Medienberichten zufolge auch die Übernahme der größten slowenischen Handelskette Mercator nach sich ziehen. Denn Pivovarna Lasko soll zusammen mit ihren Tochterunternehmen Pivovarna Union und Radenska sowie mit der Infond Holding, der Center Nalozbe und der Briefkastenfirma Kolonel (dem Mehrheitseigentümer von Center Nalozbe) bereits 53 Prozent der Mercator-Anteile beherrschen. Da diese Unternehmen durch den gemeinsamen Besitz von Pivovarna Lasko demnächst auch offiziell verbunden werden, werden sie nach slowenischer Gesetzgebung auch einen Übernahmeangebot für Mercator legen müssen. (APA)