Bild nicht mehr verfügbar.

Sicherheitsbeamte versuchten – zufällig während des Wahlkampfes 2006 - Kontakt zu dem früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky herzustellen. Über das Altersheim seiner Schwiegermutter.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

Wo wohnt Vranitzky? Der einzige Weg zu dieser Information führt offensichtlich über ein Altersheim. Zumindest wenn man so denkt, wie die Beamten des "Büros für Innere Angelegenheiten" (BIA). Die versuchten nämlich – zufällig während des Wahlkampfes 2006 - Kontakt zu dem früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky herzustellen. Logischerweise, indem sie seine Schwiegermutter im Pensionistenheim besuchten (siehe Ermittlungen im Pensionistenheim). Aber es gibt auch einfachere Wege. Unter anderem diesen:

Man ruft am besten beim SPÖ-Klub an (die Nummer lässt sich ziemlich einfach über das Internet ausfindig machen: www.klub.spoe.at). Dort erkundigt man sich nach einem Ansprechpartner, um in Kontakt mit Herrn Vranitzky zu treten. Es wird ein Name genannt, man lässt sich verbinden. Eine freundliche Dame fragt nach dem Grund des Anrufes, lässt sich Name und Nummer geben und verspricht, in wenigen Minuten zurück zu rufen. Zuerst müsse man bei Vranitzky nachfragen, ob eine Herausgabe seiner Daten in Ordnung wäre.

Neun Minuten später läutet das Handy. Die freundliche Dame nennt einem Festnetznummer und Adresse des Alt-Kanzlers. Diese Vorgehensweise war den BIA-Beamten dann aber wohl doch zu einfach. (saj, derStandard.at, 12.2.2008)