Die Bank Austria Mutter, Unicredit, habe die Subprime-Krise weniger zu spüren bekommen als andere europäische Banken. Auch deshalb, weil das Schwergewicht von Unicredit weiterhin im Retail-Banking liege. Profumo bestätigte, dass Italiens Banken im Allgemeinen von der Subprime Krise weniger betroffen wurden, als etwa die deutschen oder die Schweizer Banken, die im Investmentbanking stärker sind. Vor allem die deutschen Banken hatten versucht, ihren niedrigeren Profitmargen durch risikoreiche Anlagen in Subprime Papiere wettzumachen.
Unicredit Group müsse jedenfalls keine Wertberichtigungen auf LBOs vornehmen. Die Mailänder Großbank habe kreditfinanzierte Übernahmen im Wert von fünf Mrd. Euro vorgenommen. Diese laufen gut, es sehe keine Notwendigkeit für Abschreibungen. Auch die Tatsache, dass die Ausleihungen in manchen Ländern wie etwa in Russland, Kasachstan oder Rumänien stärker als die Einlagen wachsen, sei kein Problem. Dafür nehmen in Ländern wie etwa in Österreich oder Deutschland die Einlagen wesentlich stärker zu als die Ausleihungen. In Österreich habe Unicredit nun begonnen, das Immobilienvermögen von Bank Austria zu verkaufen.
Hart gegen Kleinaktionäre
Was das Squeeze Out bei der HVB-Bank Austria betrifft, so ist Profumo keineswegs gewillt, den Forderungen der Kleinaktionäre nach einem höheren Preis nachzukommen. "Wir werden den Prozess fortsetzen", meinte der Bankchef und ließ wissen, dass er die Forderungen als übertrieben empfinde.