Kleinwagen

erhalten durch die anhaltende Umweltdebatte derzeit einen regelrechten Imageschub. Davon will auch Suzuki profitieren: mit dem Splash. Keine wässrige Lösung, sondern eine Art Miniatur-Van auf Swift-Basis.

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Der pechschwarze Himmel

hatte seine Schleusen geöffnet. Der Regen platschte herunter wie aus Eimern. Man wäre besser im Tauchanzug angereist, Neopren, Semidry. Aber wer vermutet schon so ein Wetter an der Côte d'Azur. Andererseits war diese Klimawandelbegrüßung auch wieder ein perfekter Einstand für das Auto: Splash. Suzuki Splash. Nomen est omen. Sollte er tatsächlich das Zeug zum Regenmacher haben, steht ihm auch in Wüstenregionen eine große Zukunft bevor.

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Und so

ging's also zunächst unfreiwillig zum Aquaplaning-Test auf südfranzösischer Autobahn. Da hielt sich Suzukis Jüngster recht wacker, dank der montierten Asphaltschneider vor allem - ein auch sonst intelligenter (wenn auch nicht übermäßig ästhetischer) Ansatz, denn schmälere Reifen gleich weniger Rollwiderstand gleich weniger Spritverbrauch.

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Öko-Musterknabe

Suzuki, spezialisiert auf die eher kleineren Gebinde unter den Fahrzeugkategorien, ist hier ohnehin vorbildlich, nur der große Vitara verhaut die Ökogesamtbilanz ein bisserl. So meldet der Hersteller für die drei im Splash verfügbaren Motorisierungen - ein Diesel, zwei Benziner - im Normtestzyklus ermittelte CO2-Werte zwischen 120 und 142 g/km.

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Was vielleicht

weniger ökologisch sinnvoll wirken mag, in der Autobranche heute aber gang und gäbe ist: Das Auto wird dort produziert, wo einst den Nibelungen auf Etzels Burg ihre Götterdämmerung widerfuhr, im ungarischen Gran (Esztergom). Der 1,3-Liter-Dieselmotor (selbstverständlich mit Partikelfilter) allerdings wird aus Indien angeliefert, wo Suzuki ihn in Fiat-Lizenz fertigt. Um nur zwei Beispiele zu bemühen.

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Der Splash

steht auf der technischen Basis des Swift, hat also praktisch idente Außenabmessungen (3,72 Meter Länge), ist allerdings neun Zentimeter höher. Auch die Sitzposition ist höher. Und das wird nicht nur die junge Zielgruppe - laut Suzuki ist der Splash ein "Mini-MPV für junge Familien" in engen Städten der alten Welt (weil speziell für Europa entwickelt) - zu schätzen wissen. Vielleicht noch mehr werden sich ältere Herrschaften vom bequemen Einstieg/Sitzen animieren lassen.

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Mini-MPV?

Der Splash wäre demnach eine Art praktisches Kleinstraumfahrzeug mit Qualitäten im Bereich Innenraumflexibilität. Im Normalfall ist der Kofferraum zwar nicht gerade üppig (was den Dimensionen dieses Autos geschuldet sei), bei umgelegten Rücksitzen geht aber doch ordentlich was rein. Außerdem erleichtert Suzuki den Insassen den automobilen Alltag mit überraschend vielen Fächern und Ablagen.

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Fahreigenschaften?

Zielgruppenorientiert. Das Fahrwerk ist also komfortabel ausgelegt. Und weil Japaner auf Harmonie aus sind, war eines der Splash-Entwicklungsziele die "Balance zwischen Emotion und Funktion." Eins lässt sich jedenfalls festhalten: Das Auto, das es baugleich als Opel Agila geben wird, ist recht hübsch und modern designt.

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Und

damit auch dies klar ist: Suzuki verfolgt ehrgeizige Expansionspläne, bei denen Europa eine bedeutende Rolle spielt. 2007 verkaufte die auch bei Motorrad und Marine erfolgreiche Firma 2,38 Millionen Autos. Prognose für heuer: 2,55. 2009 soll die Drei-Millionen-Hürde fallen.

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Interieur: saubere Balance zwischen jugendlicher Verspieltheit und dem Ernst des Lebens. Auch im Trend: höher sitzen.

(Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 08.02.2008)

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Suzuki

Foto: derStandard/Montage