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Foto: REUTERS/Claro Cortes IV
Die Gedanken unseres Wochengewinners Gulgur kreisen um Fragen der Ernährung - heute und zur Frühzeit der Menschheit:

"Bei unseren modernen quasisterilen Supermarkt-Ernährungsgewohnheiten gilt vor allem beim Fleisch die wichtige Regel: Die Kühlkette nicht unterbrechen! Zu groß, heißt es, sei die Gefahr, dass man sich vom verdorbenen Steak Gott weiß was holt. Eine zweite Regel besagt, man müsse das Bratgut schön durchschmoren, sollte es doch einmal etwas länger höheren Temperaturen ausgesetzt gewesen sein.

Meine Frage ist nun: Wie passt das zu unseren ursprünglichen (natürlichen?) Essgepflogenheiten? In jener Zeit, als unsere Vorfahren sich ihr Fleisch noch mit Speeren und Knüppeln aus Wald und Savanne holten, gab’s weder Kühlkette, noch glaube ich daran, dass immer brav darauf geachtet wurde, dass das Fleisch gut durch ist. Sicherlich lag das Mammuth tagelang herum, begann zu stinken und Fliegen anzulocken und wurde trotzdem verspeist.

Ich würde es von der Evolution recht dumm finden, hätte sie die Menschen vor 100.000 Jahren nicht dazu in die Lage versetzt, dieses "Gammelfleisch" gut zu vertragen. Haben wir mit der Entwicklung der verschiedenen Fleischkonservierungstechniken diese Fähigkeit verloren? Tragen wir heute andere Bakterien in unseren Gedärmen herum? Oder ist all das Kühlketten- und Gut-durchbraten-Ermahnen übertrieben - und so genanntes verdorbenes Fleisch am Ende gar nicht so schädlich, wie es immer heißt?"

Die derStandard.at-Wissenschaftsredaktion rät hier übrigens dringend von Selbstversuchen ab... (red)