Oslo - Die norwegische Siemens-Tochter Siemens Business Services (SBS) will ein von den Osloer Behörden verhängtes Bußgeld für zu hohe Rechnungen, die in betrügerischer Absicht ausgestellt worden sein sollen, nicht zahlen. Wie ein SBS-Sprecher am Freitag mitteilte, seien die um 75 Millionen Kronen (9,35 Mio. Euro) überhöhten Rechnungen für Lieferungen an Norwegens Militär "nicht vorsätzlich" ausgestellt worden.

SBS hat den Fehlbetrag zurückgezahlt, nachdem ein früherer norwegischer Siemens-Angestellter 2005 enthüllt hatte, dass die Siemens-Tochter für IT-Dienstleistungen zu hohe Rechnungen ausgestellt hatte. Die für Wirtschaftsvergehen zuständige Kripo in Oslo verhängte daraufhin ein Bußgeld über neun Millionen Kronen, weil die zu hohen Rechnungen nach ihrer Überzeugung bewusst und "in betrügerischer Absicht" ausgestellt worden seien.

Im Gefolge der Enthüllungen wurde auch der örtliche SBS-Chef fristlos entlassen, nachdem zusätzliche Korruptionsvorwürfe laut geworden waren. Danach soll die Siemens-Tochter vier hohe norwegische Offiziere zu einer Golftour nach Spanien eingeladen haben. Die Ermittlungen hierzu laufen noch. Offen ist die Reaktion der Wirtschafts-Kripo auf die Zurückweisung des Bußgeldbescheides. (APA/dpa)