Mit einem hat Fachverbands-Obmann Thomas Malloth zweifellos Recht : Was die geplante Senkung der Maklerprovisionen zur Bekämpfung der Inflation beitragen kann, ist tatsächlich nicht erkennbar.

Damit wären die Gründe, warum man sich eine Senkung der Provisionen sparen kann, aber auch schon taxativ aufgezählt.

Denn wahr ist: Drei Bruttomonatsmieten vom Mieter zu verlangen, wo doch im Regelfall der Vermieter der Auftraggeber ist, das ist ein (auch hier auf derStandard.at) viel diskutiertes, gleichwohl dauerndes Ärgernis. Und dabei ist es nicht einmal so, dass die Regierung vorhat, den Immobilienmaklern Umsatz wegzunehmen: Die Vorschläge der SPÖ – im Kern ist auch die ÖVP dafür - sehen vor, die Provisionen "für die Mieter" zu senken. Den Maklern steht es frei, sich den Rest von den Vermietern zu holen.

Absurderweise ist es allerdings so, dass der Höchstpreis auch für den Vermieter gilt – der Makler also (laut den Standes- und Ausübungsregeln für Immobilienmakler) auch von diesem nur maximal drei Bruttomonatsmieten Provision verlangen darf.

Die Makler fürchten, dass auch nur eine Teilung der Provisionslast zwischen Mieter und Vermieter im Markt nicht durchzusetzen ist – ganz zu schweigen von einer großteils (eventuell im Verhältnis 2:1) oder gar ausschließlich den Vermieter treffenden Provisionslast. Dieses Argument mag sogar stimmen. Aber nur, weil es sich die Makler einerseits zu bequem machen, andererseits die errungenen Pfründe nicht hergeben wollen. Kein seriöser Makler muss sich aus dem Markt zurückziehen, wenn er vom Mieter nur noch zwei Bruttomonatsmieten verlangen darf. Ganz im Gegenteil: Die seriösen Makler hätten es selbst in der Hand, den Markt durch astreines, selbstbewusstes Auftreten von den Windhunden mit "nur einem Handy und einem BMW" (AK-Wohnrechtsexperte Franz Köppl) zu bereinigen.

Krasse Auswüchse wie jene Fälle, bei denen unseriöse Makler sich vom Vermieter sogar das Vermittlungsgeschäft "erkaufen", indem sie ihm einen Teil der Provision überlassen (die sowieso der Mieter zahlt), machen klar, woran es krankt: Der Auftraggeber ist nicht der, der zahlt – und so sieht leider meist auch die Dienstleistung aus, klagen Betroffene nur allzu oft. Wenn der, der den Makler beauftragt, ihn auch bezahlen müsste, würde sich recht rasch die Spreu vom Weizen trennen. Zum Wohl der gesamten Branche. (derStandard.at, 8.2.2008)