Der russische Gasmonopolist Gazprom hatte gestern von der Ukraine die sofortige Zahlung von 1,5 Mrd. Dollar (1,02 Mrd. Euro) Schulden gefordert. Andernfalls will der vom Kreml kontrollierte Konzern am kommenden Montag die Gaslieferungen an die Ukraine unterbrechen.
Beim Gasstreit zwischen beiden Ländern vor zwei Jahren war es auch bei den Abnehmern in der Europäischen Union vorübergehend zu Lieferausfällen gekommen. EU-Energiekommissar Andris Piebalgs rief beide Seiten zur raschen Lösung ihres Konflikts auf. Sein Sprecher Ferran Tarradellas Espuny betonte erneut, dass die EU davon ausgehe, dass Gazprom ihre Verpflichtungen gegenüber Europa einhalten werde. Die Gasversorgung in der EU sollte trotz des drohenden Stopps von Gaslieferungen an die Ukraine nicht gefährdet sein, so der Sprecher.
Für den russischen Gasmonopolisten Gazprom fand Espuny lobende Worte. Er habe "das Richtige getan, indem er die EU umgehend über die mögliche Unterbrechung der Gaslieferung informiert habe". Im Vergleich mit dem Gasstreit mit Russland im Jahr 2006 sei "der Informationsfluss wesentlich besser". Die Einberufung der Gas-Koordinierungsgruppe, einer Arbeitsgruppe von Experten aus den Mitgliedstaaten, werde nur stattfinden, "wenn unbedingt nötig".
Baldiges Streitende erwartet
Die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko kündigte noch für heute Verhandlungen zur Beilegung der Auseinandersetzung an. Es müsse geklärt werden, wo das an RosUkrenErgro gezahlte Geld geblieben sei, sagte Timoschenko.