Platters Landsmann: Er ist zwar ein "Landsmann" von Innenminister Günther Platter, der Tiroler Mathias Vogl (43) ist aber schon viel länger in der Wiener Herrengasse zu Hause als sein derzeitiger Chef, der ihn nun zum Leiter der Kampusch-Kommission gemacht hat. 1989 wurde Vogl in die Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit geholt. Unter Ernst Strasser übersiedelte er 2000 ins Kabinett, 2005 machte ihn die damalige Ministerin Liese Prokop zum Chef der Rechtssektion. Gesetzesnovellen aus der jüngeren Zeit stammen aus seiner Feder.

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Jäger der "Bestie": Schon wieder ein Tiroler: Der "Bestie Mensch" traut Thomas Müller (43) alles zu, wie er in einem seiner Bücher schreibt. Der Kriminalpsychologe machte erstmals im Fall Jack Unterweger auf sich aufmerksam. Mit einem Täterprofil in der Briefbombencausa gelang dem gelernten Polizisten der Durchbruch. Als beim FBI ausgebildeter Profiler wurde er damals auch im Fall Natascha Kampusch eingeschaltet, den er jetzt auf Fehler überprüfen soll. Nach Differenzen mit dem Ministerium hat er den kriminalpsychologischen Dienst längst verlassen. (simo)

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"Kronjurist" der Polizei: Geht es um brisante rechtliche Fragen, blickt man im Innenministerium gerne nach Oberösterreich. Rudolf Keplinger, seit Juli 2005 Leiter des Landeskriminalamts Oberösterreich, hat mehr als 30 Bücher geschrieben, alle mit den Schwerpunkten Sicherheitspolizei und Strafprozess. Beim Rennen um den Posten des Landespolizeikommandanten musste sich der unauffällige Kriminalist aber Andreas Pilsl geschlagen geben. Jetzt soll er als Mitglied der Kampusch-Kommission ausgerechnet auch Vorwürfe gegen Pilsl prüfen. (mro)

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Johann Rzeszut (67), seit 2003 Präsident der Obersten Gerichtshofes (OGH), begann seine Karrriere 1969 als Bezirktsrichter in Wien. Zwei Jahre später wechselte er in die Staatsanwaltschaft. Seit 1987 ist er am OGH tätig, zuerst als Hofrat, später als Senatspräsident und schließlich als dessen Präsident. Rzeszut war als einziger Vertreter der ordentlichen Gerichtsbarkeit Mitglied des Österreich-Konvents. Auf Wunsch von Innenminister Platter wird Rzeszut gemeinsam mit der Strafrechtlerin Susanne Reindl-Krauskopf die Kampusch Untersuchungskommission ergänzen. Man brauche interne und externe Leute, begründet Platter die Nachbesetzungen.