Die angeschlagene Bank will bis zu 1.500 Stellen abbauen, Zukunft der Bank durch milliardenschweres Hilfspaket der Eigentümer gesichert
Redaktion
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Düsseldorf - In einer nächtlichen Krisensitzung und auf Druck von Finanzaufsicht und Bundesbank haben sich die chronisch zerstrittenen Eigner der WestLB (das Land, Landschaftsverbände und die beiden Sparkassenverbände) nun doch auf die dringend benötigten neuen Garantien, die sich Finanzkreisen zufolge auf drei Milliarden Euro belaufen, geeinigt.
Die WestLB hatte erst im Jänner ein Hilfspaket von rund zwei Mrd. Euro erhalten, um Verluste aus der US-Immo-Krise auszugleichen. Diese Zusage reichte aber nicht mehr aus, denn in den Büchern der Bank schlummern weitere Risiken.
Jobabbau
Das Land Nordrhein-Westfalen soll als einer der Großeigner nun die Absicherung gegen drohende weitere Verluste aus riskanten Investments übernehmen. Im Gegenzug sei ein Wertausgleich geplant. Beschlossen wurde auch ein Jobabbau von 1500 Arbeitsplätzen bis 2010. "Ein Stellenabbau ist immer eine bittere Maßnahme. Hierzu gibt es aber keine Alternative", kommentierte Vorstandschef Alexander Stuhlmann.
Mit dem Jobabbau sowie einem Umbau der Bank sollen 300 Mio. Euro jährlich gespart werden. Die Bank will das Verbundgeschäft mit den Sparkassen, dem Mittelstand und mit Privatkunden stärken und das Investmentbankgeschäft begrenzen. Ein Zusammengehen mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) soll weiter ausgelotet werden.
Um die Bank von den im Zuge der Finanzkrise entstandenen hohen Risiken zu befreien, sollen Papiere im Volumen von 23 Mrd. Euro in eine Zweckgesellschaft ausgelagert werden. Die Eigner garantieren für drohende Ausfälle mit bis zu fünf Mrd. Euro. Davon steht das Land für drei Mrd. Euro alleine gerade. Wenn die Bank das Geld in Anspruch nehmen muss, erhält das Land dafür WestLB-Aktien oder einen Barausgleich.
Neue Führung für die Bank
WestLB-Chef Alexander Stuhlmann hat indes seinen Abgang angedeutet: Er könne nicht sagen, wie lange er die WestLB noch "begleiten" werde. Laut NRW-Finanzminister Helmut Linssen werde bereits eine Neubesetzung für die Bank-Spitze gesucht. (Reuters, bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9./10.2.2008)
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