Dagmar Schratter
Direktorin des Tiergartens Schönbrunn

Wir haben bei uns im Tiergarten unzählige Scheiben. Das Regenwaldhaus besteht überhaupt ganz aus Scheiben. Wir haben Scheiben an den Häusern, an den Gehegen und natürlich an den Aquarien. Diese zu putzen ist eine Heidenarbeit für die Pfleger, dementsprechend wird das auch nicht immer hundertprozentig so gemacht, wie ich mir das vorstelle und für die Besucher wünsche. Die Scheiben müssen mehr oder weniger täglich gereinigt werden.

Foto: Aleksandra Pawloff

Fürs Regenwaldhaus gilt das natürlich nicht, außerdem haben wir da eine Firma engagiert. Für unseren Aquarientunnel haben wir einen eigenen Putzroboter. Dieser wurde extra für uns konstruiert. Dort ist die Reinigung natürlich noch aufwändiger, da müsste sonst immer ein Taucher reinsteigen. Nun, ich würde mir solche Putzroboter für alle Scheiben wünschen. Das würde unsere Pfleger entlasten, und die Besucher hätten immer blitzsaubere Scheiben. Ich denke da an so eine kleine Putzroboterkolonne, die morgens ausrückt und diesen Job erledigt. Vielleicht wird's das ja irgendwann geben.

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Herbert Prohaska
Österreichs "Fußballer des Jahrhunderts" und Fußballanalytiker beim ORF

An und für sich brauch ich keinen Roboter. Ich hab mir allerdings überlegt, dass es sehr angenehm wäre, wenn man am Flughafen einen persönlichen Roboter dabeihätte. Einen, der einem die Tickets besorgt, ansteht, das Gepäck eincheckt, für einen wartet usw.

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Das alles ist ja letztendlich das Unangenehme und Zeitaufwändige beim Fliegen. Ich bin beruflich wie privat viel mit dem Flieger unterwegs, da könnte ich so einen Gesellen gut gebrauchen. Er erledigt alles für mich, und ich könnte einstweilen in Ruhe auf einen Kaffee gehen und müsste dann nur mehr ins Flugzeug einsteigen.

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Elke Winkens
Schauspielerin

Autofahren tu ich gern, auch spazieren würde ich weiterhin gehen. Aber ich hasse zum Beispiel Taxifahren, und das Warten am Flughafen kostet mich auch viel Energie. Also für alle Wege und Reisen, die ich unternehmen muss, die mir aber keinen Spaß machen, hätte ich gern einen Beam-Roboter.

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Also der hätte dann den Job, mich ganz schnell an ganz viele Orte zu bringen. Wie der ausschauen sollte, ist mir egal. Da bin ich flexibel. Hauptsache, er funktioniert. Da könnt ich mich zum Beispiel auch fürs Abendessen nach Bangkok beamen. Also mir ist das Ziel wichtiger als der Weg, zumindest beim Reisen.

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Rainer Fuchs
Kurator im Mumok

Ich würde mir einen Roboter wünschen, dem man Wünsche übertragen kann, einen, der denken kann, und zwar auf die Art und Weise, wie man selbst denkt, vielleicht sogar etwas schärfer. Man könnte von einem guten Geist sprechen, der auch die Physiognomie annimmt, also eine Art Doppelgänger ist. Das wäre echt hilfreich, was jetzt nicht heißen soll, dass der die ganze Arbeit machen soll.

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Nein, mir schwebt da eher eine Aufteilung vor. Man könnte den Roboter ins Büro oder zu Sitzungen schicken und selber schreiben oder andere Arbeiten erledigen. Oder halt umgekehrt. Er sollte unterstützend sein. Man müsste sich mit dem Kerl abstimmen. Wenn er von einer Sitzung kommt, treffen wir uns, und ich bin wieder auf dem Laufenden. Mir schwebt da die Idee eines Zwillings vor. Wichtig wäre mir auch, dass die anderen nichts von ihm wissen.

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Vanessa Steinmetz-Bundy
Geschäftsführerin von Bundy & Bundy

Ich wünsche mir einen Roboter, der abends das Zimmer meines neunjährigen Sohnes aufräumt. Da hab ich gar nicht lange überlegen müssen. Da mein Mann ein extrem ordentlicher Mensch ist, hat der Junior seine schlechten Aufräumgewohnheiten offensichtlich von mir geerbt. Als ich noch ein Kind war, schaute es bei mir auch katastrophal aus. Das hat angedauert, bis ich mit 20 von zu Hause ausgezogen bin.

Foto: Aleksandra Pawloff

Bei meinem Sohn herrscht totales Chaos, auch weil er einfach alles aufbewahrt, irgendwelche Zettel, sämtliche Eintrittskarten und, und, und. Da er am Nachmittag Schule hat und wir uns meistens erst am Abend zu Hause sehen, fehlt dann meist die Konsequenz, ihn zum Aufräumen zu motivieren. Das stößt nämlich auf Widerstand. Aufräumen ist dann halt am Wochenende angesagt. Ich helf ihm auch meistens. Nun, hätt ich so einen Aufräumroboter, würd ich ihn mindestens jeden zweiten Tag ins Kinderzimmer schicken.

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Friedrich Rödler
Präsident des Österreichischen Patentamtes und Vorsitzender des Österreichischen Biopatent-Monitoring-Komitees

Roboter? Nein, danke! Ich will Technik für Menschen, nicht Technik als Mensch. Ich habe ein grundsätzliches Problem mit technischen "Nachbauten" des Menschen, egal ob diese mit mechanischen oder - viel ärger noch - mit biologischen Mitteln erfolgen. Menschen, die wie Maschinen agieren, sind mir dasselbe Gräuel wie Maschinen in vermenschlichter Hülle. Beides sind wohl Roboter.

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Demgegenüber ist der Fundus des Österreichischen Patentamtes ein beredtes Zeugnis für den menschlichen Erfindungsgeist, der unverändert sprüht. Das menschliche Bedürfnis, sich das Leben leichter und angenehmer zu gestalten, ist uralt - und ewiger Motor des Fortschritts. Persönlich habe ich kein Bedürfnis nach "maschineller Entlastung". Was ich mache, mache ich selbst und gerne. Vielleicht aber sieht das meine Frau anders; gut möglich, dass sie sich einen Haushaltsroboter wünscht, weil ich ihr als Haushaltshilfe zwar ehrlich bemüht, aber zu wenig effizient bin. (Michael Hausenblas/Der Standard/rondo/08/02/2008)
Fotos: Aleksandra Pawloff

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