"Es wäre eine Sensation möglich gewesen, wir haben aber auch gesehen, wo wir uns verbessern müssen", befand Verteidiger Emanuel Pogatetz. "Wir waren körperlich nicht in der Lage, mit den Deutschen mitzuhalten. Der fußballerische Unterschied war nicht sehr groß, aber ab der 60. Minute haben sie uns leider überrannt." Die Querelen mit Teamkapitän Andreas Ivanschitz sind für ihn spätestens nach der Partie Geschichte: "Wie man am Spielfeld gesehen hat, ist die Sache erledigt. Wir haben überhaupt keine Probleme."
Stürmer Roland Linz, der trotz dreier hochkarätiger Chancen nicht anschreiben konnte, fand für die Überlegenheit in der ersten Hälfte eine klare Begründung: "Wir haben uns einfach nichts geschissen, haben drauflosgespielt." Man wollte den Zuschauern "etwas bieten, leider ist es uns nicht gelungen, ein Tor zu machen". Die Deutschen seien sicher überrascht darüber gewesen, wie man aufgetreten sei. "Wir sind keine Mannschaft, die sich hinten reinstellen kann. Wir müssen schauen, dass wir den Ball 90 Minuten lang so weit wie möglich von unserem Tor weghalten."
Mittelfeld-Mann Joachim Standfest, der aufgrund der 3-5-2-Variante verstärkt gefordert war, konnte dem neuen System vieles abgewinnen. "Wir haben mit einer Dreierkette gespielt, damit wir einen Mann mehr im Mittelfeld haben. Das ist sehr gut aufgegangen. Obwohl wir auf der Seite einen weniger gehabt haben, haben wir sie ganz gut zugehabt. Nach den Gegentoren sind wir aber mental ein bisschen eingebrochen", konstatierte der Steirer, der auf der rechten Außenbahn viel Laufarbeit zu verrichten hatte.
Der alleinige Grund für eine gute erste Hälfte sei die Umstellung aber nicht gewesen: "Wir haben aber auch gegen die Elfenbeinküste schon sehr gut gespielt, da haben wir 4-4-2 gespielt. Es ist sowieso besser, wenn man mehrere Systeme variieren kann. Es ist heute wohl auch daran gelegen, dass wir im Mittelfeld sehr gut gearbeitet, viele Zweikämpfe gewonnen und dann schnelle Konter nach vorne gespielt haben. Und dann kommen auch die Chancen."