Anlass des Ampeltests war die Beschwerde einer Linzerin. Ihr passiere es regelmäßig, dass es beim Übergang der Franckstraße auf Höhe der Bushaltestelle "Lohnstorfer Platz" "immer dann rot wird, wenn ich erst bei der Hälfte bin". Die beiden Testpersonen nahmen deshalb die Zeit an Schutzübergängen in der Nähe von Linzer Senioren- und Pflegeheimen. "Die Dame fühlt sich zurecht gehetzt", mussten sie feststellen. Denn die Fußgängerampeln orientieren sich in Linz am Autoverkehr. "Je höher die Verkehrsfrequenz, desto schneller wird man über den Zebrastreifen gescheucht." An genannter Ampel in der Franckstraße blieben für die Überquerung acht Sekunden Zeit. Laut DIN-Norm müssten es jedoch 15 Sekunden sein. Die Messwerte an den anderen Zebrastreifen fielen ähnlich aus. Doris Eisenriegler, Obfrau der Grünen 50+ und dritte Landtagspräsidentin, will daher "ausreichend lange Grünphasen in Linz".
Lange "Räumungsphase"
Als ihr Kollege Himmelbauer von dieser Forderung erfuhr, entschied er sich, auch an der Pressekonferenz teilzunehmen. Allerdings, um diese ad absurdum zu führen. Die Behauptung, man habe zu wenig Zeit, um über die Straße zu kommen, könne nur jemand aufstellen, der sich in Linz nicht auskenne. "Frau Eisenriegler, die in Wilhering (ein Vorort von Linz) wohnt, kennt von dort eben keine Fußgängerampel", ätzt Himmelbauer. Sonst wisse sie, dass es eine "Räumungsphase" gebe. Diese dauere in Linz sogar länger als vorgeschrieben.
Mit Räumungsphase ist jene Zeitspanne vom Umspringen der Fußgängerampel auf Rot bis zur Grünphase für die Autofahrer gemeint. "Wer noch bei Grün losgeht, kommt in Linz immer gefahrlos über die Straße", versichert Himmelbauer.