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Grafik: APA
Wien/Bukarest - Das Gas-Pipeline-Projekt "Nabucco", das unter Federführung der österreichischen OMV steht, bekommt heute einen weiteren starken Partner: Der deutsche Energiekonzern RWE beteiligt sich als sechster strategischer Partner an dem Projekt, das damit einen deutlichen Auftrieb erhält. Der Vertrag wurde Dienstag Abend im Rahmen einer offiziellen Zeremonie im Wirtschaftsministerium in Wien unterzeichnet.

Bulgarien und Rumänien, deren nationale Gas-Gesellschaften am Nabucco-Projekt beteiligt sind, unterstützen darüber hinaus auch eine Beteiligung der französischen Gaz de France an Nabucco - hier legt sich aber die Türkei aus politischen Gründen bisher quer.

Wettbewerb

Bulgariens Energie- und Wirtschaftsminister Petar Dimitrov betonte, dass die geplante "South Stream"-Leitung, mit der der russische Versorger Gazprom gemeinsam mit der italienischen ENI im großen Stil russisches Gas nach Europa bringen will, kein Gegensatz zu Nabucco sei. "Mit zwei alternativen Quellen wird es einen Preiswettbewerb geben, ohne alternative Quelle einen Monopolpreis", sagte Dimitrov laut bulgarischer Nachrichtenagentur BTA. Ein Teil der "South-Stream"-Leitung mit einer Gesamtlänge von 900 Kilometern soll durch das Schwarze Meer und Bulgarien verlaufen. Bulgarien habe die richtige Entscheidung getroffen, beiden Projekten, Nabucco und South Stream, eine Chance zu geben, sagte der Minister.

Die türkische Regierung hatte sich bisher aus politischen Gründen gegen eine Beteiligung von Gaz de France ausgesprochen. Die französische Nationalversammlung hatte 2006 entschieden, das Leugnen eines Völkermordes an Armeniern im Ersten Weltkrieg unter Strafe zu stellen. Die Türkei lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord ab. (APA)