Der Betriebsratsvorsitzende Kurt Raunjak, der im Gegensatz zu seinen zwei Kollegen als einziger Belegschaftsvertreter nicht gekündigt wurde.

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Auf Transparenten war zu lesen "Puls 4 - Sind wir und nicht ihr", und "Wir wollen unseren Betriebsrat wieder".

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"Der Faschingsdienstag bei Puls 4 muss beendet werden", fordern Vertreter der Gewerkschaft.

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"Wir werden uns ganz genau ansehen, ob alle freien Dienstnehmer auch wirklich freie Dienstnehmer sind", so GPA-Regionalsekretär Alois Bachmeier.

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Wien - Wöchentlich überträgt Puls 4 Events, doch diese Veranstaltung dürfte es nicht ins Programm schaffen: Dienstag lud der Betriebsrat des Senders zur Betriebsversammlung vor dem Puls-Verwaltungsgebäude.

Mit Pfiffen und Transparenten ("Puls 4 sind wir - nicht ihr!") protestierten Mitarbeiter und Gewerkschafter gegen die Kündigung zweier Betriebsräte. Das Management stellt sich erst am Mittwoch am Abend der Belegschaft.

"Deadline" am Montag

Bis Montag gibt ihm die Gewerkschaft Zeit, die Kündigungen zurückzunehmen. Sonst klagt sie dagegen beim Arbeitsgericht.

Hinter der Kündigung dürfte das Bemühen um ordnungsgemäße Arbeitsverhältnisse bei Puls 4 stehen. Die Gewerkschaft wollte laut Betriebsräten schon vor zwei Jahren klagen, sie setzten aber auf Verhandlungen - ohne tragbares Ergebnis. Kollektivvertragliche Mindeststandards würden unterboten, eine Klage läuft. Gewerkschaftssekretär Alois Bachmaier will sich "sehr genau ansehen, ob alle freien Dienstnehmer wirklich welche sind". Von 170 bis 200 Mitarbeitern sind bei Puls kaum 40 angestellt. Intern warnten Führungskräfte Mitarbeiter vor der Teilnahme an der Betriebsversammlung.

"Wir wollen wie bisher auch weiter versuchen, den Sendebetrieb aufrechtzuerhalten", sagte Betriebsrat Kurt Rauniak. Helfen Appelle nicht, müsse sich die Belegschaft "überlegen, wie wir das weiter halten".

Marktanteile zwischen 0,5 und 0,8 Prozent

Die Puls-Tagesmarktanteile seit dem Neustart schwanken zwischen 0,5 und 0,8 Prozent, in der Werbezielgruppe zwischen 0,7 und 1,3.

ProSiebenSat.1 spart nicht nur bei Puls. Peter Limbourg, Chefredakteur des Konzernsenders n24, leitet und moderiert auch die Sat.1-Nachrichten.

Der ORF weiß, dass Betriebsräte praktisch unmöglich zu kündigen sind und dementiert Meldungen von "tv-media", das von derlei Plänen für Heinz Fiedler berichtet. Der ORF-Zentralbetriebsratschef hofft im Februar auf Wiederwahl. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 6.2.2008)