Diese

durch und durch ökonomisierte Welt misst sich an Zahlen: Das Fetzendachl, schön sprechen: Stoffverdeck, des neuen Audi-A3-Cabrio, braucht nur neun Sekunden, um den Zustand von offen auf geschlossen zu wechseln. Betätigen lässt es sich bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h.

Foto: Werk

Bei

den ersten Tests in der französischen Provence, wo es viele Kreisverkehre gibt, war es überhaupt kein Problem, das Schließen des Tops während der Durchfahrt eines ebensolchen zu erledigen. Weil: Diese ökonomisierte Welt hat ja auch keine Zeit zum Stehenbleiben und Verdeck schließen.

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Damit

schlägt Audi in dieser Disziplin BMW um Längen, und für die beiden technikgetriebenen Bayern-Konzerne ist das Übertrumpfen des Nachbarn immer wichtig - sei es bei der Motorleistung, sei es bei der Verschlusszeit eines Stoffdaches.

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Die Sekunden

nehmen die Ingolstädter den Münchnern ab, indem sie auf einen Blechdeckel für das gefaltete Verdeck verzichten. Sieht etwas unfertig aus, gehöre aber zum klassischen Aussehen eines Cabrios, meint man. Gegen ein zusammenklappbares Blechdach hat man sich entschieden, weil dieses zu viel Platz im Kofferraum sowie im Fond wegnehmen würde, so die Audi-Mannen weiter.

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Bis

Körpergröße 185 Zentimeter findet ein Passagier hinten auch wirklich ausreichend Platz, sowohl was die Kopf- wie auch die Kniefreiheit betrifft. Das Argument, dass in dieser durch und durch ökonomisierten Welt gewisse zu kurz gekommene Subjekte Stoffdächer eben auch gerne aufschneiden, konnte man hingegen nicht entkräften.

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Das Design

ist unaufgeregt, mit ein paar neckischen Details wie den LED-"Lichtleitstäben" am Heck, und dürfte in urbanen, gut durchökonomisierten Siedlungsgebieten Anhänger finden.

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Im Fahrbetrieb

ist bei geschlossenem Dach nicht viel Unterschied zu zugelöteten Autos zu merken. Das A3-Cabrio gibt sich als ruhiges, kultiviertes Automobil. Sicher kein Rennwagen, aber durchaus geeignet, Kurven auch mal zügiger zu nehmen, so man das unbedingt tun müsste.

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Der

1,9-TDI, jener Motor, für den sich, so vermutet Importeur Porsche Austria, die meisten Kunden zwischen Eisenstadt und Dornbirn entscheiden dürften, konnte nicht testgefahren werden. Er gilt ja gemeinhin als ein bisschen rauerer Geselle, wegen der Pumpe-Düse-Einspritzung. Der große Diesel mit Commonrail ist hingegen sehr leise.

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Mit

den beiden Benzinvarianten lässt es sich dann äußerst geschmeidig über die Bergstraßen und Küstenstrecken ziehen. Die Vierzylinder-TFSI-Motoren dürften aber trotz modernster Technik und merkbaren Fortschritten bei Verbrauch und Emission im noch immer dieselverliebten Österreich trotzdem nur eine Randerscheinung bleiben.

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Fahrkomfort

Ein Genuss jedenfalls ist das Doppelschaltungsgetriebe, das Gangwechsel fast unmerklich vollzieht und so den Fahrkomfort noch einmal deutlich erhöht. Es kostet aber extra, so wie vieles in dieser Fahrzeugkategorie, auch das vollautomatische "Akustikverdeck" (zusätzlich schall- und wärmegedämmt).

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Die Preise

sind aber derzeit noch nicht fix, Porsche Austria kündigt aber einen Einstiegspreis für die kleine Diesel-Variante in Höhe von rund 30.000 Euro an, für die stärkeren, luxuriösen Ausgaben wird man wohl auch in die 50er- bis 60er-Bereiche kommen. Nun, wir befinden uns im "Premium"-Bereich, und in dieser durch und durch ökonomisierten Welt wächst dieses Fahrzeugsegment. Zumindest war das so, bevor die aktuelle Finanzkrise ausgebrochen war.

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Ganze neun Sekunden für die Z-Faltung des Stoffverdecks, Deckel auf das Dach gibt es keinen.

(Szemeliker, AUTOMOBIL, 01.02.2008)

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