Die 30 neuen Plakatflächen vor dem Schloss Schönbrunn, so genannte Halbschalen, werden wieder abmontiert.

Foto: Schönbrunn/Tragner
Wien - Die rund 30 neuen Plakatflächen vor dem Schloss Schönbrunn in Wien werden wieder entfernt. Darauf haben sich am Montag das Werbeunternehmen Gewista und die Schönbrunn-Geschäftsführung bei einer gemeinsamen Begehung geeinigt. Die umstrittenen Halbschalen sollen noch diese Woche demontiert werden, erklärte SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker im APA-Gespräch.

"Bin zufrieden"

Die Gewista habe das Argument akzeptiert, dass keine neuen Werbeträger vor einem UNESCO-Weltkulturerbe wie dem Schlossareal aufgestellt gehörten, freute sich Sattlecker. Das Werbeunternehmen habe angekündigt, die Masten-Ummantelungen noch im Laufe der Woche zu demontieren. "Auch wenn die Dinger erst in den nächsten zwei bis drei Wochen wegkommen, bin ich zufrieden", so der Chef der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft.

Im Oktober des Vorjahres hatten die Gewista und ein Großteil der sogenannten Wildplakatierer gemeinsam das Unternehmen Kultur:Plakat GmbH gegründet. Mit 5.000 neuen Plakatflächen in Form von Halbschalen, die stadtweit an Masten montiert wurden, sollte ein kostengünstiges Werbeformat geschaffen und so den illegalen Plakatierern Kunden abgeworben werden. Rund 30 dieser Werbeflächen waren kürzlich vor der Fassade des Schloss Schönbrunn befestigt worden.

"Grauliche Alu-Dinger"

Sattlecker hatte zu Beginn der Vorwoche die betroffenen Plakatflächen scharf kritisiert. Er forderte die Entfernung der "grauslichen Alu-Dinger" vor der Gebäudefassade, da diese im Hinblick auf den Weltkulturerbe-Status des Schlosses ästhetisch nicht vertretbar seien. Schließlich war eine gemeinsame Begehung fixiert worden. Teilgenommen haben neben Sattlecker Gewista-Generaldirektor Karl Javurek sowie Daniela Grill, Geschäftsführerin der Gewista-Tocher Kultur:Plakat GmbH.

Javurek sprach gegenüber der APA von einer "pragmatischen Lösung": "Die Angelegenheit war in einer halben Stunde erledigt", so der Gewista-Chef über den Gesprächsverlauf. Es sei schließlich "keine Fahnenfrage, ob wir nun 5.000 oder 4.970 Halbschalen bewirtschaften". Wichtiger sei ihm vielmehr, dass das Gebiet von illegal affichierten Plakaten freigehalten werde. Dafür habe es seitens der SKB eine klare Zusage gegeben. (APA)