München - Die deutschen Exporte haben den Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft nicht vollzogen. Wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte, ist der Anteil der Dienstleistungen an den deutschen Ausfuhren mit 13 Prozent "eher gering" - speziell im Vergleich zu Großbritannien und den USA, deren Quoten bei über 30 Prozent liegen. Auch den vielzitierten Titel "Exportweltmeister" verdiene Deutschland nur, klammert man Dienstleistungen aus. Ansonsten hätten die USA die Nase vorne. Zwar habe der deutsche Außenhandel insgesamt an Dynamik gewonnen, doch die Ausfuhr von Waren steige um einen Prozentpunkt schneller als die von Dienstleistungen, erklärt das Ifo-Institut. Bleibe es dabei, werde der Anteil der Dienstleistungen am Export langfristig sogar sinken. Die deutschen Ausfuhren blieben demnach sehr stark vom produzierenden Gewerbe, dessen zyklischen Schwankungen und der Konjunktur der ausländischen Handelspartner abhängig. Bei Ländern, die in hohem Maße Dienstleistungen exportierten, sei dies nicht so stark der Fall, da diese anderen Schwankungszyklen unterworfen seien. (APA/AP)