Ein zufälliger Tod

und eine dazupassende Songtextzeile - "Muss ich sterben, um zu leben" - und alles war bereit für die Posthum-Karriere Falcos als sich selbst erlösender Kämpfer gegen die kokain- und alkoholgeschwängerte Urgewalt des eigenen Ichs.

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Die dünn gesäten Beispiele

derartig stilisierter Nationalheiliger decken nicht den Bedarf an popkultureller Identitätsstiftung in Österreich, an symbolhaften Figuren, die über Bildungs- und Wohlstandsschichten hinweg verstehbar bleiben. Und: Mit solchen Toten bleibt viel Geld zu verdienen.

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Der zehnte Todestag,

ein neuer Kinofilm und daraus resultierende Promotionzwänge bescherten in der Samstagnacht ORF-Sehern ein paar Stunden erneuter Falco-Glorifizierung. Dass dabei nicht viel Neues erzählt werden konnte, war nicht zu verheimlichen.

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Schon gar nicht

von Markus Spiegel, Rudi Dolezal und Thomas Rabitsch in einer Diskussion übrig gebliebener Weggefährten. Jene, die den Kult um den Toten weitertragen und zum Teil eigenen Erwerbslebens machen, haben ein trauriges Geschäft zu erfüllen.

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Das gebetsmühlenartige Herbeireden

und Vertiefen des Kults durch Wortspenden von Wolfgang Bauer oder Paulus Manker mögen das kulturgeschichtliche Österreich-Symbol mit Namen Falco verdichten. Die vielen irrelevanten Meinungen dazwischen musste man in Kauf nehmen.

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Das Beste der Falco-Nacht kam zum Schluss:

Eine Aufnahme eines Besuchs bei Maler Ernst Fuchs zum Porträtmalen. Die lustvoll-ironische, verspielte Abgehobenheit des gekünstelten Smalltalks mit dem Maler in seiner Villa fügte dem Falco-Bild eine kleine Nuance hinzu. Falco zu Fuchs: "Ich finde nicht die pathetischen Worte, de du host." (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 4.2.3008)

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