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Kleinschulen tragen zur Verankerung der Kinder in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung bei, sagt Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer.

Foto: apa/pfarrhofer
Wien - Eine "klare Absage" erteilte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer den Vorschlägen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied, die Schulsprengel aufzulösen. "Man muss wissen, dass die Auflösung der Sprengel der sichere Tod für viele Kleinschulen im ländlichen Raum wäre", teilt Mödlhammer in einer Aussendung mit.

Nähe zum Arbeitsplatz der Eltern

"Würde man die Schulsprengel auflösen, dann hätte das vor allem für die Schulen in unmittelbarer Nähe zu Ballungsräumen und regionalen Zentren katastrophale Folgen", sagt Mödlhammer. Viele Schüler würden künftig die Schulen in den Bezirks- oder Landeshauptstädten besuchen, weil diese den Arbeitsplätzen der Eltern näher liegen würden, begründet der Gemeindebund-Präsident seine Befürchtung.

Infrastrukturprobleme

Kleinschulen würden zur Verankerung der Kinder in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung beitragen. "Ich halte gar nichts davon, derartige Dinge einem vermeintlich freien Wettbewerb zu opfern. Der ländliche Raum hat schon genug mit Infrastrukturproblemen zu kämpfen. Bei allem Verständnis für Flexibilität, die Entwurzelung der Kinder kann nicht unser Anliegen sein."

Organisation von Schülertransporten

Für die Gemeinden selbst sei die Auflösung der Schulsprengel auch organisatorisch und logistisch fatal: "Die Organisation von Schülertransporten wäre künftig unplanbar, weil man ja nie lang genug vorher weiß, wie viele Kinder wohin transportiert werden müssen. Dazu kommt eine extreme Planungsunsicherheit bei der Bereitstellung und Ausstattung der Schulen," sagt Mödlhammer.

Weite Schulwege

Unter den Gymnasien und weiterführenden berufsbildenden Schulen gebe es ohnehin schon Wettbewerb. "Ich bin nicht sicher, ob die Frau Ministerin weiß, um welche Uhrzeiten viele Kinder heute schon aufstehen müssen, um zeitgerecht eine höhere Schule zu erreichen. Die Ministerin solle sich überlegen, ob man das auch schon Kindern im Volksschulalter zumuten will, wenn die Schule in der eigenen Gemeinde zugesperrt werden muss. (red/derStandard.at, 1. Feber 2008)