In diesen Tagen feiert das LiF sein 15-jähriges bestehen. Am 4. Februar 1993 spalteten sich die fünf Abgeordneten Heide Schmidt, Klara Motter, Friedhelm Frischenschlager, Hans Helmut Moser und Thomas Barmüller von der FPÖ ab, Grund waren Differenzen mit Parteiobmann Jörg Haider. Schmidt wurde Vorsitzende einer eigenen – anfangs sehr erfolgreichen – Fraktion. 1999 dann das parlamentarische Aus: Mit 3,7 Prozent der Stimmen flogen die Liberalen aus dem Nationalrat. Schmidt selbst sieht sich „als Hauptverantwortliche des Scheiterns“, meint sie im Interview mit derStandard.at. Zach hingegen streut ihr Rosen: „Sie ist die Grand Dame des Liberalismus.“
Dass es die Liberalen wieder ins Parlament und über die Schwelle der öffentlichen Wahrnehmung geschafft haben, haben sie einem Wahlbündnis mit der SPÖ zu verdanken, auf deren Ticket Zach seit 2006 sitzt. Als liberale Ein-Mann-Fraktion muss er dort „Mut zur Lücke“ beweisen, sagt Zach: Grund- und Menschenrechte, Überwachungsstaat, neue Arbeitswelt – das sind die Themen, mit denen sich der 31-Jährige vorzugsweise auseinandersetzt. Er hat zudem das Privileg, sich nicht um Fragen wie Klubzwang kümmern zu müssen. „Wären alle 183 Abgeordneten so frei wie ich, dann wäre der Parlamentarismus viel pluralistischer“, meint Zach – schmunzelnder Nachsatz: „Aber auch chaotischer.“