Wie der "Kurier" berichtete, war die Frau nach mehreren Suizidversuchen in psychiatrischer Behandlung. Am 6. April 2005 wurden der heute 38-jährigen Frau Beruhigungsmittel verabreicht und sie wurde an den Armen fixiert. Allein im Zimmer, hat die Patientin mit einem Feuerzeug versucht, sich von den Fesseln zu befreien. Ihr Nachthemd fing dabei Feuer und 35 Prozent ihrer Haut verbrannten. Der Frau musste in der Folge auch eine Brust amputiert werden. Susanne Herbek, Direktorin des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) kann sich nicht erklären, woher die Frau das Feuerzeug hatte: "Es wurde darauf geachtet, dass sie keine gefährlichen Gegenstände erreichen kann." Der KAV habe, wie bei Verletzungsfällen üblich, Selbstanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft habe kein Fremdverschulden festgestellt. Der Anwalt der Frau, der den Vorfall auf Personalmangel zurückführt, will nun 70.000 Euro Schadenersatz einklagen.
Der KAV geht jetzt in die Offensive: Um zu verhindern, dass ein weiterer Fall, "mit dem wir konfrontiert werden könnten", von anderen an die Öffentlichkeit gebracht wird, erzählte Herbek am Donnerstag von einem jungen Mann, der 2007 in der psychiatrischen Abteilung des OWS verstorben ist. Bei einer Obduktion sei ein natürlicher Tod durch Kreislaufversagen festgestellt worden.