Die Euro-Einführung sei nicht an der Teuerung schuld, versichern seit geraumer Zeit die Wirte und die Wirtschaftsforscher. Kann man so sehen, wenn man es vor allem vermeidet, die Gastronomie und andere Dienstleister in Anspruch zu nehmen, die den Euro für diskrete Aufrundungen benutzt haben. Auch der Anstieg der Lebensmittelpreise dürfte nicht nur darauf zurückzuführen sein, dass die Chinesen jetzt plötzlich Milch trinken.

Jedenfalls ist der Preisauftrieb inzwischen ein politisches Thema geworden, wenn auch nur in appellativer bzw. vertröstender Form: Schüssel fordert die Sozialpartner (die er zu seiner Regierungszeit in die weitgehende Machtlosigkeit drängte) nun auf, etwas gegen die steigenden Preise zu tun; Gusenbauer erkennt, dass die magere Pensionserhöhung für Hunderttausende gar nicht guttut, und verspricht für nächstes Jahr eine saftige Erhöhung. Beide, Schüssel wie Gusenbauer, wirken relativ hilflos, aber immerhin scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass es trotz Hochkonjunktur vielen Leuten nicht so gut geht.

Wann wird die Regierung auch die Konsequenzen ziehen und z. B. ernsthaft über eine Steuersenkung reden? (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 30.1.2008)