Die Nebel lichten sich allmählich: TV-Stationen meldeten Mittwoch den Rückzug John Edwards bei den Demokraten, im Rennen bleiben Hillary Clinton und Barack Obama. Und nach dem Vorwahlsieg John McCains in Florida läuft auch bei den Republikanern alles auf einen Zweikampf um die Nominierung für die Präsidentschaftskandidatur hinaus – John McCain gegen Mitt Romney, bärbeißiger Senator aus Arizona gegen alerten Multimillionär aus Massachusetts.

McCain hat dabei leichte Vorteile. Er kann „zu 99 Prozent“ auf die Unterstützung durch den spektakulär gescheiterten Rudy Giuliani zählen, ließen dessen Presseleute verlauten. Und Mike Huckabee, das ist für McCain wohl noch wichtiger, bleibt aller Voraussicht nach bis zum Super Tuesday im Rennen – angespornt von der Aussicht auf die Vizepräsidentschaft. Damit sorgt der Senator dafür, dass sich das (sozial-)konservative Votum der Republikaner auf zwei Kandidaten aufteilt. Insbesondere in den Staaten im „Bibelgürtel“ der USA ist das taktisch ein guter Zug. Denn in Florida hatte sich zuletzt gezeigt, dass McCain dem Rivalen Romney bei Abtreibungsgegnern oder Befürwortern der Bush-Administration deutlich unterlegen war.

Romney dagegen kann auf seine finanziellen Ressourcen setzen. Er hat bisher an die 40 Millionen Dollar aus eigenem Vermögen in seinen Wahlkampf gepumpt. Manche Beobachter sagen, sein Limit liege bei 70 Millionen. Romney selbst lässt verbreiten, dass seine Kampagne „nicht am Geldmangel scheitern“ werde. Dazu sind die Republikaner in den delegiertenreichen Super-Tuesday-Staaten New York und Kalifornien strukturell konservativer als anderswo. Und: In beiden Staaten dürfen nur eingetragene Republikaner bei den Primaries mitstimmen. Unabhängige, die McCain stark anspricht, sind ausgeschlossen. (Christoph Prantner/DER STANDARD, Printausgabe, 31.1.2008)