30.000 statt 150.000 Euro
Nachdem er 2004 vergeblich um eine Vierjahresförderung angesucht hatte, hatte Kupferblum für die Inszenierung der Barockoper "La Didone abbandonata" von Cavalli für eine Subvention von 150.000 Euro eingereicht. Um die ihm schließlich gewährten 30.000 Euro gestaltete er einen Monolog, "mit dem ich darlegte, warum ich mit 30.000 Euro keine Oper machen kann". Die Wiederholung dieses Vorgangs möchte der Theatermann nun sich und seinem Publikum ersparen.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny habe ihm in einem Gespräch versichert, "dass es den politischen Willen gäbe, dass ich in dieser Stadt arbeite", so Kupferblum, "nur teilten mir seine Mitarbeiter nun lakonisch mit, dass es eben nur 30.000 Euro für mich gibt, und ich solle mir doch BITTE etwas überlegen, was ich mit dem Geld anfange, wohl damit der Schein gewahrt sei, dass alles in Ordnung sei. Es ist aber nicht alles in Ordnung. Sondern im Moment ist sogar gar nichts in Ordnung." "Solange sich im Kulturamt das Bewusstsein nicht einstellt, dass Freie Theaterarbeit eine seriöse Theaterarbeit ist, die seriöse Bedingungen erfordert, wird es in Wien keine relevante Freie Theaterszene geben", folgert der Theatermacher.
Eine Sprecherin des Stadtrats verweist darauf, dass der "Off-Nestroy" mit der Zusage für die Förderung eines konkreten Projekts verbunden sei, Kupferblum bei den Gesprächen aber keine konkrete Produktion nennen konnte, sondern das Geld für infrastrukturelle Maßnahmen bis zur Gewährung einer Vierjahresförderung verwenden wollte. Dies sei jedoch nicht vorgesehen. Das Geld stehe aber nach wie vor bereit und könne jederzeit für ein konkretes Vorhaben abgerufen werden.