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Grafik: APA
Wien - Knapp acht Millionen Tote pro Jahr gibt es weltweit, 19.056 Opfer waren es im Jahr 2006 in Österreich, so die aktuelle Statistik. "Wir haben deutliche verbessere Behandlungsmöglichkeiten. Bei Brustkrebs zeigt sich dadurch auch eine deutliche Reduktion der Sterblichkeit", präzisiert der Onkologe Christoph Zielinski, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I am Wiener AKH, , aus Anlass des Welt-Krebs-Tages am kommenden Montag.

Mehr Früherkennung und Prävention

"Die neuen Mittel der zielgerichteten Therapien können bestimmte Krebsleiden zunehmend zu chronischen Erkrankungen werden lassen. Aber natürlich sind auch mehr Früherkennung und Prävention zu fordern", erklärte der Spezialist, auch Begründer der Wiener Initiative Krebsforschung und der Aktion "Leben mit Krebs".

Sterblichkeit um 14 Prozent gesunken

Zwischen 1996 und 2006 sank die Sterblichkeit an bösartigen Krankheiten um 14 Prozent. Der stärkste Rückgang der Krebssterblichkeit war bei den bösartigen Neubildungen des Magens (minus 42,6 Prozent), des Dickdarms (minus 28 Prozent), des Kehlkopfs, Luftröhre, Bronchien und Lunge (minus 10,5 Prozent) und des Gebärmutterhalses (minus 25,0 Prozent). Am stärksten gestiegen ist die Mortalität an bösartigen Neubildungen der Leber (plus 5,9 Prozent).

Risiko für Männer um 70 Prozent höher

Für Männer war 2006 in Österreich das Risiko an Krebs zu sterben im Vergleich zu Frauen um rund 70 Prozent höher. Männer starben vor allem an Lungen- (2.465 Personen), Prostata- (1.083 Personen), Dickdarm- (772 Personen), Pankreas- (626 Personen), Leber- (533 Personen) und Magenkrebs (525 Personen). Diese Sterbefälle machten zusammen mehr als die Hälfte (59,5 Prozent) der Krebssterbefälle bei Männern aus.

Brustkrebs bei Frauen

Die Krebssterbefälle von Frauen gehen zu 65,5 Prozent auf das Konto von Brustkrebs (1.563 Personen), Lungenkrebs (1.077 Personen), Dickdarmkrebs (783 Personen), Blutkrebs (779 Personen), Pankreas- (674 Personen), Eierstock- (507 Personen) und Magenkrebs (491 Personen).

Entwicklung bei Lungenkarzinomen

Positiv und gleichzeitig negativ ist die Entwicklung bei den Lungenkarzinomen: Für Männer ist das Risiko des Lungenkrebstodes seit 1996 um 21,3 Prozent gesunken, für Frauen dagegen um 10,8 Prozent gestiegen. Die Zunahme der Mortalität an Lungenkrebs bei Frauen lässt einen Zusammenhang mit der gestiegenen Häufigkeit des Zigarettenkonsums erkennen. Dennoch ist das Risiko für Männer, an Lungenkrebs zu sterben, etwa drei Mal höher als für Frauen.

Gute CHancen im europäischen Vergleich

Wie gut an sich die Versorgung der österreichischen Krebspatienten ist, lässt sich aus einer Studie des Stockholmer Karolinska-Instituts aus dem Jahr 2005 ablesen: Unter 38 europäischen Staaten hätten demnach die österreichischen Krebspatienten mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von 61 Prozent nach Island (63 Prozent), Schweden (62 Prozent) sowie gleichauf mit Frankreich und der Schweiz die besten Chancen. Auch beim Zugang zu den neuesten Krebsmedikamenten läge Österreich mit an der Spitze, hieß es. (APA)