Wien - Nach dem Verlust ihrer Großkunden Quelle- und Universalversand sucht die Österreichische Post offenbar dringend Anschluss. Laut Informationen des Branchendienstes KEP-Meldungen will die Post mit DHL-Express Austria, dem Expressdienst der Deutschen Post in Österreich, gemeinsame Sache machen. Vorerst gehe es um eine Partnerschaft über eine gemeinsame Tochter, nicht aber um eine Kapitalbeteiligung.

Bei der Post will man das nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. "Wir müssen jetzt einmal schauen, dass wir unser Tagespaket auf Schiene bringen", sagt ein Sprecher, hörbar um Zurückhaltung bemüht. Damit ist klar: Die Post hat den Ausstieg aus DPD Austria, der gemeinsamen Pakettochter mit den Speditionen Gebrüder Weiß, Schachinger und Lagermax, noch nicht verdaut. Für selbigen hatte sie (laut nie bestätigten Informationen) 2005 immerhin 19 Mio. Euro bezahlt. Nun heißt es, mindestens den Verlust der 15 Millionen Otto- und Quellepakete und das Wegbrechen des Paket-Ergebnisses (20 Mio. Euro) zu kompensieren.

Ob das mit DHL gelingt, bleibt abzuwarten. Denn DHL Austria konnte seine 2005 erwirtschafteten 18 Mio. Euro Jahresverlust 2006 durch den Kauf von Trans-o-flex durch die Post nur auf 12,5 Mio. Euro reduzieren und erwartet auch 2007 Verluste. Die Finanzausstattung ist durch eine Patronatserklärung der deutschen Mutter bis 30. Juni 2008 gesichert. (Luise Ungerboeck, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.1.2008)