Die Verkaufsstatistik von Digitalkameras brachte 2007 eine erfreuliche Überraschung: einen unerwarteten Boom bei Kompaktkameras. Unerwartet deswegen, weil der Markt nach den Boomjahren aufgrund stagnierender_Verkäufe als gesättigt galt. Jetzt zeigte sich jedoch, dass 2007 in Österreich um 27 Prozent mehr digitale Kompaktkameras verkauft wurden, insgesamt 619.000 Stück, hat der Marktforscher GfK errechnet.

"Das starke Wachstum war für alle Hersteller überraschend"

Weiterhin sind digitale Spiegelreflexkameras das Zugpferd im Fotomarkt: Zwar machen sie nach Stückzahlen nur rund ein Zehntel aus, sind aber wesentlich teurer und haben 2007 um 40 Prozent zugelegt, auf 63.700 Stück.

"Das starke Wachstum war für alle Hersteller überraschend", sagt Nikon-Österreich-Chef Wolfgang Lutzky. Der Grund_dafür sind Austausch-Käufe: Knipser, die auf neue Modelle umsteigen, um mit den technischen Fortschritten mitzuhalten – höhere Auflösung, schnellere Auslösezeiten, neue Automatikprogramme wie Gesichtserkennung.

Marktanteile

Drei Trends hat GfK konstatiert: Die Marktanteile von Konica-Minolta, die ihr Kamerageschäft an Sony verkaufte, gingen im wesentlichen an Panasonic; die Hälfte aller verkauften Digicams kosten unter 200 Euro, und Verkäufe im Internet werden immer beliebter: Im November wurde über ein_Fünftel online verkauft, im Jahresschnitt 14 Prozent.

Wie in den letzten Tagen schon die Konkurrenten Canon, Sony, Panasonic und Olympus stellte jetzt auch Nikon sein neues Frühjahrs-Line-up vor. Kompaktkameras lernen beständig neue Tricks, unter anderem (wie schon zuvor bei Olympus) bei Lächeln automatisch auszulösen; geschlossene Augen zu erkennen, um ein weiteres Bild machen zu können; oder ein neuer Modus „spielende Kinder“, bei dem der Autofokus mit bewegten Objekten mitgeht. Startzeiten werden kürzer, Auflösungen und Lichtempfindlichkeit höher, Zooms leistungsstärker.

D60X

Für Amateure, die ihre Kompaktkameras ausgereizt haben, bringt Nikon eine neue D60X Spiegelreflexkamera mit zehn Megapixel Auflösung (ab 700 Euro). Die D60X lehnt sich in der Menüführung stärker als bisher an die Bedienung von Kompaktkameras an. Direkt am Display gibt es Hilfestellungen, um die Kamerafunktionen zu erlernen.

Im digitalen Profibereich bringt Nikon erstmals eine „Tilt- und Shift-Optik“ auf den Markt (siehe Bild links): Damit können bei Architektur- und Landschaftsaufnahmen perspektivisch schiefe Linien wieder gerade gemacht werden.(Helmut Spudich, DER STANDARD Printausgabe, 30. Jänner 2008)