Mit einer Einmal-Investition von 14,3 Millionen Euro könnte die Kapazität des vor der Schließung stehenden Bochumer Nokia-Werks nach einem Zeitungsbericht ohne zusätzliche Mitarbeiter verdoppelt werden. Das berichtet die "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf ein internes Konzeptpapier, an dem die Bochumer Nokia-Belegschaft schon seit einem Jahr gemeinsam mit dem örtlichen Management gearbeitet haben soll. Damit hätte das Bochumer Werk die Produktivität des neuen Nokia-Werkes in Rumänien erreicht, zu dessen Gunsten Bochum geschlossen werden soll. Diskussion Außerdem wird nach Informationen der Zeitung darüber diskutiert, ob in Bochum eine Testlinie aufrecht erhalten werden kann, an der bis zu hundert Nokia-Beschäftigte die Montage neuer Handy-Modelle prüfen sollen. Diese Testlinie soll Gesprächsgegenstand des Arbeitskreises sein, in dem Mitglieder der Landesregierung und das Management des Handy-Herstellers nach Lösungen für die Mitarbeiter des Bochumer Werkes suchen wollen. Hintergrund Der finnische Nokia-Konzern hatte vor zwei Wochen angekündigt, das Bochumer Werk mit 2300 Mitarbeitern zur Jahresmitte zu schließen. Die Produktion soll außer nach Rumänien auch nach Ungarn verlagert werden. Dabei Eine Entscheidung, an der man nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung nun festhalten will. Der Vorstand des Konzerns sehe auch nach dem Krisentreffen mit Vertretern der Regierung des deutschen Bundeslande Nordrhein-Westfalen keinen Grund, seine Entscheidung zu revidieren, berichtete die Zeitung im Voraus aus ihrer Dienstag-Ausgabe. Unwahrscheinlich Das Blatt zitierte Konzern-Sprecherin Arja Suominen mit den Worten: "Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu neuen Erkenntnissen kommen, die uns von unserer Entscheidung abbringen." Suominen betonte allerdings, die Gespräche mit der Landesregierung seien konstruktiv verlaufen. Nokia werde mit Bund und Land an innovativen Lösungen zur Unterstützung der Region Bochum arbeiten. Abzug Nokia hat angekündigt, die Produktion aus Kostengründen zur Jahresmitte aus der Ruhrgebietsstadt abzuziehen. Der größte Teil soll nach Rumänien verlagert werden. In Bochum arbeiten rund 2300 fest angestellte Mitarbeiter und 1000 Leiharbeiter. (APA)