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Die südkoreanischen Forscher erhoffen sich von der sublingualen Impfung mehr Effektivität gegen saisonale und pandemische Grippeerreger.

Foto: APA/EPA/Sanjeev Gupta
Washington - Eine Grippeimpfung, die sich unter die Zunge tropfen lässt, kann Patienten möglicherweise die Spritze ersparen. Zumindest bei Mäusen bietet die Impfung über die Mundschleimhaut einen wirksamen Schutz und scheint weitgehend risikolos zu sein, berichtet eine Forschergruppe um Mi-Na Kweon vom Internationalen Impfstoff-Institut in Seoul (Südkorea) in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften. Überlebensrate bei 100 Prozent Den Mäusen wurden wahlweise aktive oder deaktivierte Grippeviren auf die Schleimhaut unter die Zunge getropft - eine sogenannte sublinguale Impfung. Eine zugleich verabreichte Substanz regte das Immunsystem der Tiere weiter an. Zwei bis vier Wochen nach der Impfung wurden die Nager mit unterschiedlichen Grippeerregern infiziert. Alle geimpften Mäuse überlebten. Fehlte der verstärkende Hilfsstoff, überlebten immerhin noch 80 Prozent der Tiere. Für Mäuse ohne Schutz war die Infektion tödlich, heißt es in dem Journal. Effektiver als herkömmliche Methoden Die Autoren betonen, dass vor einer Anwendung beim Menschen noch viele Fragen zu klären seien, etwa die genaue Zusammensetzung des Impfstoffs und seine Dosierung. Gleichzeitig hoffen Brown und seine Kollegen, dass die sublinguale Impfung effektiver ist als herkömmliche Methoden gegen saisonale und pandemische Grippeerreger. Bei der Impfung über die Schleimhäute gelangen die Erreger schnell ins Blut, ergänzen die Forscher. Zudem würden die Viren nicht in Magen oder Darm zerstört. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Erreger nicht ins Nervensystem gelangten - dies ist eine seltene, aber möglich Nebenwirkung einer in die Nase gesprühten Grippeimpfung. (APA/dpa)