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Die Abfallbehandlungsanlage Spittelau, die 1987 nach einem Großbrand neu errichtet wurde. Die Gestaltung der Außenfassade folgte einem Konzept des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER
Wien - Die Fernwärme Wien freut sich über internationale Aufmerksamkeit: Im Jahr 2007 haben mehr als 60 Delegationen aus aller Welt die Müllverbrennungsanlage (MVA) in der Spittelau besucht. Angesichts der aktuellen Müllkrise in Neapel sei das Interesse bei Gästen aus Italien besonders groß gewesen, betonte Unternehmenssprecher Johannes Angerer bei einer Betriebsbesichtigung am Montag. In dem vom Friedensreich Hundertwasser gestalteten Werk werden jährlich 250.000 Tonnen Hausmüll entsorgt.

Internationales Vorbild

Die thermische Abfallbehandlungsanlage Spittelau gelte als internationales Vorbild für umweltfreundliche Müllentsorgung, versicherten die Betreiber. Rund 900 Gäste etwa aus Kuba, Griechenland, Mexiko, Rumänien, China oder Italien hätten sich über "Abfallentsorgung made in Vienna" und dabei vorwiegend über technische Details informiert, hieß es. Unter den Besuchern habe immer wieder Verwunderung darüber geherrscht, "wie es möglich ist, eine MVA mitten in einer Großstadt wie Wien zu bauen, ohne dass Anrainer und Bevölkerung dagegen protestieren", so Angerer.

In der Spittelauer MVA wird laut Herbert Heindl, zuständig für Führungen durch das Werk, ein Viertel des gesamten Wiener Hausmülls verbrannt. Das entspricht einer Jahresleistung von rund 250.000 Tonnen. Daraus werden in Folge 500.000 MWh (Megawattstunden) Fernwärme und 40.000 MWh Strom, der jedoch großteils zur Deckung des Eigenenergiebedarfs verwendet wird.

Mehrstufige Abgasreinigung

Angeliefert wird der Mist von rund 250 Fahrzeugen der MA 48. Sie kippen ihren Inhalt in den sogenannten Müllbunker, wo die Abfälle dann durchmischt werden, um schließlich in den Müllkessel, der für die Verbrennung und Energiegewinnung zuständig ist, zu gelangen. Dabei umfassen die Verbrennungsanlagen nur ein Drittel des gesamten Geländes. Die übrigen Raumkapazitäten würden für die mehrstufige Abgasreinigung benötigt, so Heindl.

Diese erfolge auf modernstem Niveau. Die ausgestoßenen Emissionen würden die gesetzlich erlaubten Grenzwerte weit unterschritten, hieß es. Anfallende Rückstände, jährlich etwa 60.000 Tonnen Schlacke, Asche und Filterkuchen, werden in einer Untertagedeponie in Deutschland endgelagert. (APA)