"Es ist ein Fehler, die Immo-Aktie neben das Sparbuch zu rücken", sagte Helmut Hardt, Vorstand der Wiener Privatbank. Auch wenn das Aktienrisiko bei Immo-Aktien niedriger sei, dürfe man sie nicht als mündelsicher behandeln oder bewerben, denn sie blieben eine Beteiligung am Eigenkapital eines Unternehmens. Auch Michael Knap vom Interessenverband für Anleger (IVA) beklagte solche missverständlichen Vergleiche und stellte klar: "Immo-Aktien sind nicht mündelsicher."
"Vertrauenskrise"
Die derzeitige Krise ist für ihn eine "Vertrauenskrise", an der Fälle wie Meinl European Land nicht unbeteiligt seien. Conwert-Chef Johann Kowar sieht einen Unterschied zu früheren Krisen: "Die Subprime-Krise ist keine Immobilien-, sondern eine Finanz- und Liquiditätskrise."
"Private Anleger sollten sich von mittel- oder kurzfristigen Rückgängen nicht beunruhigen lassen", erklärt Kowar. Ohne Notwendigkeit sollten die Immo-Aktien nicht verkauft werden. Auch CA-Immo-Chef Bruno Ettenauer rät, trotz Kursverlusten zu halten: "Würde man jetzt aussteigen, wäre der Verlust real. Bleibt man investiert, besteht die Chance, dass sich der Wert erholt."
Stabilisierung erwartet
Gegen zu wenig Differenzierung am Immobilienmarkt wehrt sich Immofinanz-Vorstand Norbert Gertner. Man müsse regional und sektoral unterscheiden, wenn man einen Markt analysieren will: "Man kann Kiew nicht mit Prag und Wohn- nicht mit Gewerbeimmobilien vergleichen."