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Klüft: "Siebenkampf hat mich über so viele Jahre herausgefordert, deshalb denke ich, dass ich etwas Neues brauche. Das könnte nach den Olympischen Spielen sein, aber auch schon vorher."

Foto: Getty/ Bongarts
Boston - Serien-Weltmeisterin Carolina Klüft hat ihre Zukunft als Siebenkämpferin infrage gestellt. "Ich habe die Motivation nicht mehr wie in der Vergangenheit", sagte die Schwedin vor den Boston Indoor Games der Leichtathleten am Samstagabend, wo sie im Weitsprung mit 6,34 m Dritte wurde.

Den Siebenkampf hat Klüft dominiert, wie keine vor ihr. Die blonde Skandinavierin wurde dreimal Weltmeisterin, zweimal Europameisterin, holte in Athen olympisches Gold und hält mit 7.032 Punkten den Europarekord. Sie hat in ihrer Karriere alle 19 Mehrkampf-Wettkämpfe, an denen sie teilgenommen hat, für sich entschieden.

"Keinesfalls gelangweilt"

"Ich bin vom Erfolg keinesfalls gelangweilt", betonte die Skandinavierin. Doch die 24-Jährige sucht eine neue Herausforderung: "Siebenkampf hat mich über so viele Jahre herausgefordert, deshalb denke ich, dass ich etwas Neues brauche. Das könnte nach den Olympischen Spielen sein, aber auch schon vorher." Doch noch ist es ungewiss, ob sie auf einen Siebenkampf-Start in Peking verzichten wird. Sie sei sich nicht sicher, ob die Motivation nicht zurückkomme, "wenn ich im Frühling wieder draußen trainiere".

Nach ihrem dritten WM-Titel im August in Osaka habe sie sich einfach leer gefühlt, berichtete Klüft. Bei ihrem Hattrick hatte sie eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt, die zugleich Europarekord bedeutete. Jetzt wolle sie sich erst einmal auf die Hallensaison konzentrieren und anschließend entscheiden, in welcher Disziplin sie bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (8. bis 24. August) starten werde. Sie wolle definitiv auch den Weitsprung forcieren und könne sich eventuell sogar einen Doppelstart vorstellen, meinte Klüft.

In Boston fehlten ihr unter dem Hallendach 58 Zentimeter auf ihre Weitsprung-Bestweite (6,92). "Ich hatte einen von diesen Tagen, an denen einfach nichts klappt. Nichts hat gepasst. Aber das ist normal zu Saisonbeginn, wenn man länger keine Wettkämpfe bestritten hat. Kein Gefühl, kein Rhythmus, einfach ein schlechter Tag", erklärte Klüft. Sie musste sich der siegreichen US-Amerikanerin Lela Nelson (6,50) und Elva Goulbourne aus Jamaika (6,40) geschlagen geben. (APA/dpa)