"Wenn die Belastung der Österreicher durch den Benzinpreis so hoch sind wie im Moment, ist das der falsche Moment. Wenn sich die Prognosen bewahrheiten, dass der Benzinpreis wieder sinkt, muss aber trotzdem vorher beantwortet werden, kommt es wirklich dem öffentlichen Verkehr und dem Umweltschutz zugute", so Faymann. Bei der Pendlerpauschale will der Verkehrsminister Autofahrer, die auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, künftig begünstigen. Konkrete Modelle würden gerade in seinem Ministerium erarbeitet, sagte er in der "Kleinen Zeitung".
"Schönes Image"
Außerdem will Faymann im Verkehrsministerium eine eigene Stelle für Radfahren schaffen, weil, wie er sagt, "das Radfahren ein besonderes schönes Image für Verkehrspolitik" sei.
Trotz dieser Maßnahmen will sich der Verkehrsminister in punkto Klimaschutz nicht all zu ehrgeizige Ziele stecken. Die EU-Kommission hat von Österreich diese Woche eine CO2-Reduktion von 16 Prozent verlangt. Das will Faymann im Verkehr erreichen. Wirtschaftsforscher Stefan Schleicher hat diese Woche dagegen vorgeschlagen, der Verkehrsbereich solle mehr als 30 Prozent Reduktion beitragen, weil die 16 Prozent in anderen Bereichen nicht erreichbar seien. Das kann sich Faymann nicht vorstellen, weil laut Prognosen der Pkw- und Lkw-Verkehr in den nächsten Jahren jeweils ein bis drei Prozent ansteigen werde.
Eine Absenkung des Tempolimits, eine kilometerabhängige Pkw-Maut und die Einführung einer City-Maut lehnte Faymann ab. Man müsse die Forderungen der Klimaschützer "in Relation zum durchschnittlichen Einkommensbezieher, der mit dem Auto fährt, setzen".
Stattdessen hat er Pläne für einen Milliarden-Ausbau der Infrastruktur bekräftigt - 11 Mrd. Euro bis 2010. 40 Prozent davon sind für die Straße und 60 Prozent für die Schiene vorgesehen. Dazu kommen noch Länder-Ausgaben für den Öffentlichen Personennahverkehr.