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Maria Riesch

Foto: AP/ Trovati
Ofterschwang - Idealer hätte der Sieg von Maria Riesch nicht kommen können. Wenige Tage vor den beiden Heimrennen am kommenden Wochenende in Ofterschwang (Riesentorlauf/Slalom/beide live ORF 1) gewann die 23-jährige Deutsche den Super-G in Cortina und brachte die Truppe des österreichischen Damenchefs Mathias Berthold 14 Monate nach ihrem bis dahin letzten Erfolg selbst wieder auf die Siegstraße zurück. Der Hype um die Partenkirchnerin war dementsprechend, mehr als 15.000 Zuschauer werden nun im Allgäu erwartet.

Bei nur 46 Punkten Rückstand auf die österreichische Titelverteidigerin Nicole Hosp und 20 auf ihre Freundin Lindsey Vonn (USA) ist die drittplatzierte Riesch nach 21 von 38 Einzelrennen nun endgültig auch eine Kandidatin für den Gesamt-Weltcup, deren Spitze sie schon am Wochenende im Allgäu erobern kann. Die große Kugel für Riesch täte vermutlich dem ganzen Alpinsport gut, weil damit der deutsche TV-Markt wieder ins Boot zu bekommen wäre.

Druck verspürt Riesch deshalb aber nicht. "Ich habe das nie so eng gesehen, weil auch Podestplätze ein Erfolg sind", sagte Riesch vor den Heimrennen. Auch ihr ist aber klar: "Es stimmt schon. Gewinnen ist dann doch wieder etwas ganz anderes."

Vor vier Jahren war Riesch nach ihren ersten beiden von mittlerweile fünf Weltcup-Siegen in Haus/Ennstal bereits als neue Katja Seizinger gefeiert worden. Doch zahlreiche Verletzungen, darunter zwei Kreuzbandrisse, haben ihren Tribut gefordert.

In diesem Winter ist Riesch aber mittendrin im Kampf um die große Kugel. "Das wird ein Riesen-Kampf. Bis zur Sechsten ist es sehr eng und gerade Cortina hat gezeigt, wie schnell sich alles drehen kann. Rieschs Hoffnung: "Dass ich bei den Heimrennen in Ofterschwang speziell im Riesentorlauf mehr zeigen kann als zuletzt. Im Slalom bin ich gut drauf, hoffentlich geht es so weiter."

Hosp ist bewusst, dass eine erfolgreiche Titelverteidigung extrem hart wird. So eng geht es an der Spitze her. "Natürlich wäre es mir anders lieber. Aber mir ist diese Situation aus dem Vorjahr bekannt, das wird heiß bis zum Schluss", gab sich die Tirolerin kämpferisch.

Die Riesentorlauf-Weltmeisterin hat in diesem Winter schon zwei Slaloms gewonnen, in ihrer einst stärksten Disziplin ist sie bisher aber über Rang sechs in Marburg nicht hinausgekommen. Für Ofterschwang hat sich die Bichlbacherin deshalb vorgenommen: "Der Hang dort ist nicht allzu schwer, man wird voll attackieren müssen."

Dieses Motto fordern auch die Trainer. ÖSV-Damenchef Herbert Mandl will, dass Hosp das Thema Gesamt-Weltcup aus dem Kopf verbannt. "Aber das ist leichter gesagt als getan", weiß der Coach, der auf sein im Moment stärkstes Team in Ofterschwang zurückgreifen kann, nachdem Kathrin Zettel ihre Viruserkrankung überwunden hat. (APA)

ÖSV-Damenteams für die Rennen in Ofterschwang:

  • Riesentorlauf: Eva-Maria Brem, Niki Hosp, Andrea Fischbacher, Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Michaela Kirchgasser, Stefanie Köhle, Regina Mader, Marlies Schild, Kathrin Zettel

  • Slalom: Hosp, Fischbacher, Fenninger, Görgl, Kirchgasser, Schild, Simone Streng, Katrin Triendl, Zettel