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Klaus Liebscher wird nicht wie allgemein erwartet - an die Spitze des Generalrates der Nationalbank wechseln.

Foto: APA/Fohringer
Wien - Nationalbank-Gouverneur Klaus Liebscher bleibt bis zum Ende seines Vertrages im Amt. Liebscher hat am Freitag einen Bericht des "Format" dementiert, wonach er bereits Anfang April sein Amt niederlegen werde. "Mein Vertrag als Gouverneur der OeNB läuft bis 31. August 2008 und ich werde diesen 'so Gott will' bis zu diesem Datum erfüllen", erklärte er in einer Pressemitteilung. Und weiter: "Mein Pensionsantritt ist und bleibt der 1. September 2008."

Das Wirtschaftsmagazin hatte zuvor berichtet, dass Liebscher bei der Pensionskasse ÖPAG bereits per Brief dazu aufgefordert habe, seine Zusatzpension per 1. April 2008 auszuzahlen. Auch das dementierte der OeNB-Generaldirektor: Dies sei "reiner Schwachsinn" und entbehre "jeglicher Grundlage".

Erst am Donnerstag hatte der Generalrat der Notenbank die Ausschreibung der vier neu zu besetzenden Vorstandsposten beschlossen. Die Kandidaten-Suche soll nun im Februar gestartet werden - laut Liebscher "wie geplant". Für jede Position muss der OeNB-Generalrat laut Gesetz der Bundesregierung einen Dreiervorschlag machen. Diese ist jedoch nicht an die Vorschläge gebunden.

Nicht an die Spitze des Generalrates

Am Mittwoch war bereits bekanntgeworden, dass Liebscher nicht - wie allgemein erwartet - an die Spitze des Generalrates der Nationalbank wechseln wird. Begründung: Dies entspreche nicht seinem Verständnis von Corporate Governance. Laut "Format" wird dafür jetzt RLB Oberösterreich-Chef Ludwig Scharinger favorisiert.

Als Favorit für Liebschers Nachfolge als Gouverneur gilt bisher Ex-BAWAG-Chef Ewald Nowotny, der seine Kandidatur nach dem Rückzug aus der BAWAG bereits bestätigt hat. "Format" zufolge könnte der zur "roten Reichshälfte" zählende Nowotny jedoch ein Bauernopfer werden. Die SPÖ dränge auf die Ablöse von ÖBB-Chef Martin Huber, dafür könnte sie der ÖVP einen schwarzen Nationalbank-General überlassen, so das Magazin.

Neben Nowotny werden sich laut "Format" auch OeNB-Direktor Peter Zöllner und OeNB-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczeck erneut für einen Nationalbank-Führungsposten bewerben. Als Nachfolger von Josef Christl, dessen Chancen auf einen Verbleib an der Spitze als eher gering eingeschätzt werden, werden OeNB-Abteilungsleiter Andreas Ittner, BAWAG PSK-Vizegeneraldirektor Stephan Koren und Investkredit-Chef Wilfried Stadler gehandelt. (APA)