Geringer Wettbewerb und ORF-Dominanz
Reinhard Neudorfer, verantwortlich für die digitalen Plattformen der Styria in Slowenien und Kroatien, stellte den österreichischen Markt in den Vergleich: Während für den heimischen User durchschnittlich zwölf Euro an Online-Werbeausgaben investiert werden, sind es in Deutschland 45 Euro und in Norwegen, dem europäischen Vorreiter, sogar 65 Euro. Das sei zum einen mit dem geringen nationalen Wettbewerb als auch mit der Dominanz von "orf.at" in Österreich zu begründen. Werbeagenturen sollten deswegen Innovationen aufgreifen und vorhandene Technologien nutzen, um am internationalen Markt aufzuholen. "Erfolge haben die, die Veränderungen am schnellsten annehmen", meinte Neudorfer in Anlehnung an Charles Darwin.
"Falscher Content"
Michael Lang, Chefredakteur der Austria Presse Agentur, erklärte, dass man für Werbung ein geeignetes Umfeld finden müsse, in das der Content - Text, Grafik, Ton und Video - eingebaut wird. Dieser müsse aber gewisse Grundbedürfnisse abdecken wie etwa Aktualität, Verknüpfungen und Struktur. "Nur mit Text wird man im Web nichts mehr reißen", stellte Lang fest. Außerdem gebe es jede Menge "falschen Content". Inhalt werde in Zukunft aber nicht mehr beliebig, sondern müsse glaubwürdig sein. Der APA-Chefredakteur empfahl den Teilnehmern, nicht "ideologieverliebt" zu agieren, sondern neue Ideen mitzumachen - "wenn auch nicht alles sofort".