Teheran/Bilbao - Der iranische Fußball-Verband hat Javier Clemente als Nationaltrainer verpflichtet. Verbandssprecher Mehdi Taj bestätigte der Nachrichtenagentur ISNA, dass der spanische Coach am Donnerstag in Bilbao einen von der Fußball-Föderation des Iran (FFI) angebotenen Dreijahresvertrag unterschrieben habe. Taj wies darauf hin, dass Clementes finanzielle Vorstellungen unter denen von anderen Bewerbern um den Nationaltrainer-Posten gelegen haben.

Clemente unterzieht sich derzeit einer medizinischen Behandlung und will nächste Woche in den Iran fliegen, um sich erst einmal über die Arbeitsbedingungen zu informieren. "Wenn mir die Verhältnisse nicht zusagen, werde ich das Angebot des iranischen Verbands nicht annehmen", sagte Clemente und dementierte die bereits erfolgte Vertragsunterzeichnung.

Im Fall eines Ja würde Clemente ähnlich wie bei seinem Engagement in Serbien verfahren: "Ich würde weiterhin in Spanien leben und regelmäßige Reisen in den Iran unternehmen, um mich um die dortigen Aufgaben zu kümmern."

Der 57 Jahre alte Baske, der von 1992 bis 1998 die spanische Auswahl gecoacht hatte und nach dem Scheitern in der EM-Ausscheidung Anfang Dezember als Nationaltrainer Serbiens abgelöst worden war, soll in der nächsten Woche erstmals nach Teheran kommen. Sein Debüt als Nationalcoach des Iran, der derzeit noch von zwei einheimischen Assistenztrainern betreut wird, wird der Spanier beim ersten WM-Qualifikationsspiel gegen Syrien am 6. Februar in Teheran geben.

Seit dem Scheitern im Viertelfinale des Asien-Cup und dem Rücktritt von Trainer Amir Ghalenoei im Juli 2007 hatte der Iran nach einem Teamchef gesucht. Unter anderem waren die Deutschen Lothar Matthäus, Winnie Schäfer und Christoph Daum sowie der ehemalige französische Nationaltrainer Jaquers Santini bis zuletzt als Kandidaten gehandelt worden. Auch Verhandlungen mit dem Portugiesen Artur Jorge hatten sich zerschlagen. Mit Clemente, der ein Monatsgehalt von 30.000 Euro beziehen wird, wurde man nun handelseins.(APA/dpa/Reuters/AFP)