Herausgeber und Eigentümer Wolfgang Fellner kommentiert das große Jonglieren vorerst nicht. DER STANDARD bat bereits vorige Woche und in mehren Nachfragen um eine Stellungnahme.
Eigenes Geld
Der Papa wird's schon richten, schrieb der Standard Ende 2007, als im Firmenbuch Wolfgang Fellners Vater Fritz als Beinahe-Hälfteeigentümer des verschachtelten Firmenimperiums auftauchte. Denn Fellners Kreditgeber unter Österreichs Banken, insbesondere Bank Austria und Raiffeisen, forderten vor einer weiteren Finanzierungsrunde für die Zeitung: Fellner müsse eigenes Geld investieren, damit sie weitere, nötige Kredite locker machen. 50 Millionen erhielt Österreich nach Fellners Angaben 2006 zum Start, weitere 20 Millionen gingen in die Druckereigesellschaft.
Den Namen von Fellners Vater Fritz, emeritierter Zeitgeschichteprofessor der Uni Salzburg, (und von dessen Frau Lieselotte) trugen schon Stiftungen, die an der News-Gruppe beteiligt waren. Gespeist wurden sie aus laufenden und Verkaufserträgen.
Wolfgang und sein Bruder Helmuth gründeten den Magazinriesen 1992 und waren dort bis 2003 tätig. Mit der Gründung von Österreich mussten sie ihre verbleibenden 18,675 Prozent dort auf eine reine Finanzbeteiligung ohne Mitspracherecht reduzieren.
Vater stiftet mit
Die Österreich-Beteiligung des Vaters war, wie Fellner damals ankündigte, ein Zwischenschritt. Zur Mediengruppe Österreich Privatstiftung nämlich als Kopf des Konglomerats. Fritz und Wolfgang stifteten je 34.000 Euro Bruder Helmuth 1000, die F-Beteiligungs GmbH (Grafik) weitere 1000. Deklarierter Zweck der Stiftung: "langfristige Sicherung (...) der Mediengruppe Österreich", Verwaltung und Mehrung des Vermögens, auch durch Beteiligungsverkäufe. Bei den Begünstigten ist von "Familienstämmen" die Rede, wohl unter den Fellners.
Firmen-Jongleure