Auf Drogenhandel, Vergewaltigung oder Mord steht in dem Königreich mit strenger islamischer Rechtsprechung auf Grundlage der Scharia die Todesstrafe durch Enthaupten - immer häufiger auch wegen bewaffneten Raubüberfällen. Die Befürworter der Todesurteile betonen meist den Abschreckungs- und Verhinderungseffekt. Ihre Gegner bestreiten das und verweisen auf Fälle, in denen Unschuldige durch Justizirrtümer ihr Leben verloren. Erst vergangenen Februar wurden vier Männer aus Sri Lanka, ohne ein faires Verfahren wie die US-Organisation "Human Rights Watch" (HRW) berichtete, wegen bewaffneten Raubüberfalls hingerichtet. Die Srilankesen gaben an, ihre Armut hätte sie zu der Tat getrieben.
Saudi-Arabien
Drei Burmesen wegen Raubüberfalls enthauptet
Medien machen ausländische Arbeiter für zunehmende Kriminalität verantwortlich
Riad - Saudi-Arabien hat am Mittwoch drei Männer aus
Burma (Myanmar) wegen Raubes hinrichten lassen. Die Burmesen
wurden in Mekka enthauptet, da sie eine Frau in ihrem Haus mit dem
Messer bedroht und anschließend Goldschmuck gestohlen hätten,
berichtete die offizielle Nachrichtenagentur SPA. Der
strengislamische und von religiöser Intoleranz geprägte Staat will
Zeichen gegen die wachsende Kriminalität setzen. Burma hatte in den
1990er Jahren Zehntausende Muslime (Rohingya) nach Bangladesch
vertrieben.
Saudiarabische Medien machen für die Welle der Kriminalität
ausländische Arbeiter verantwortlich. Diese kommen häufig aus
Pakistan, Indien oder Sri Lanka, weil junge Männer in Saudi-Arabien
oft nicht bereit sind, praktische Berufe zu erlernen, bei denen sie
körperlich arbeiten müssen. Derzeit seien von den 24 Millionen
Einwohnern sieben Millionen Ausländer. (APA/Reuters)